unterm strich:
Nun ist auch der zweite Teil der Jubiläumsausgabe zum 40-jährigen Bestehen der Zeitschrift „Fotogeschichte“ erschienen. War der Blick der Gratulant*innen im ersten Teil, dem Heft Nr. 157, in die Vergangenheit gerichtet, in die Zeit als Timm Starl 1981 die Zeitschrift aus der Taufe hob und dann als Anton Holzer 2001 die Herausgeberschaft übernahm, geht es im Heft Nr. 158 um nichts Geringeres als „Die Zukunft der Fotografie“.
Dass die Fotografie in die Zukunft schauen könne, weil sie in näherer Zukunft viele Rätsel der Menschheit aufklären könne, also etwa das Licht ferner, längst vergangener Sterne sichtbar machen werde, war zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung 1839 ausgemachte Sache. Dokumentation und Entdeckung fallen bei der Fotografie oft in eins.
Doch wie ist es um ihre Zukunft bestellt? In Zeiten von Digitalisierung und Internet? 34 Beiträger*innen greifen interessante Ideen und Themen auf, etwa wenn Steffen Siegel, der auch Autor dieser Zeitung ist, die Frage etwas dreht und die Zukunft der Fotoforschung betrachtet. Oder wenn Michael Diers die kritische Sondierungsleistung der Fotografie beim „Handschlag von Erfurt“ beleuchtet, die hilft, die andauernde Gegenwart der gestrigen Geste des Dieners für die Zukunft zu verstehen. Dieser Zeitschrift wünscht man unbedingt weitere 40 Jahre.
Berechtigte Empörung unter Leser*innen und Menschen, die vom Radio nicht nur bedudelt werden wollen: Der WDR – immer noch ein öffentlich-rechtlicher Sender mit Kulturauftrag – will die Literaturkritiken aus dem Programm streichen. Dagegen wendet sich ein offener Brief und in den sozialen Medien wird protestiert. Scheint so, dass die Hörer*innen nicht so seicht sind, wie die WDR-Chefs sie gerne hätten.
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