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Uwe-Johnson-Preis für Irina Liebmann

Die Berliner Schriftstellerin Irina Liebmann erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Uwe-Johnson-Preis für ihren Roman „Die Große Hamburger Straße“. Sie habe in ihrem Text ein Prosa-Netz entworfen, in dem unterschiedliche Zeitebenen – von 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart – kunstvoll miteinander verstrickt würden, heißt es in der Begründung der Jury. Irina Liebmann sei daran gelegen, zu erzählen, „wie etwas wirklich ist“. Darin habe ihre Poetologie Bezüge zum Schriftsteller Uwe Johnson (1934–1974). Über Adressbuchauszüge, Straßenpläne, eigene Tagebuchnotizen, Traumsequenzen und Reime schlage die Schriftstellerin „Töne in Moll und Dur“ an und erzeuge Zeit-Schwingungen, die Vergangenes und Gegenwärtiges verbinden.

Uffizien-Chef verteidigt Social-Media-Strategie

Verfremdete Kunst-Memes auf TikTok oder ein Bild von Chiara Ferragni, Unternehmerin und Influencerin, die in ausgefransten Shorts und in bauchfreiem Top vor dem Bild „Die Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli (1445–1510) posiert auf Instagram: Uffizien-Direktor Eike Schmidt hat die Social-Media-Strategie der weltberühmten Kunstsammlung in Florenz Kritikern gegenüber verteidigt. Im Gespräch mit der römischen Zeitung La Repubblica sagte er: „Wir haben eine demokratische Auffassung des Museums: Unsere Sammlungen gehören allen, nicht nur einer selbst ernannten kulturellen Elite, aber vor allem den jungen Generationen.“ Er freue sich, „Briefe von Eltern zu bekommen, die mir erzählen, wie ihre Kinder sie darum gebeten haben, die Uffizien zu besuchen, nachdem sie die TikTok-Videos gesehen haben“.

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