unterm strich :
Ralf Niemczyk, unser Korrespondent beim Weltjugendtag der Katholen-Kids, berichtet heute zum eigentlich unerschöpflichen Thema Wertschöpfung und Pop: Die Kölner Kioskbesitzer und Kneipenwirte außerhalb der zentralen Dom/Hauptbahnhof-Zone lamentieren über die ausbleibende Konsumwilligkeit der stetig wachsenden Pilgerschar. Ausgerüstet mit Trinkflaschen und Brotbüchsen verspüren die Jungchristen bislang wenig Drang, sich Alko-Pops, Snickers oder Wodka-Lemon reinzupfeifen. Stattdessen bleibt man lieber – interessanterweise fein landsmannschaftlich getrennt – unter sich und singt feierliche Lieder.
Null Belebung auch im rheinischen Nachtleben, wo schlüpfrige PilgerInnen-Abschleppen-Witze die Runde machen; was allerdings kein großes Wunder ist. Schließlich beginnen die ersten „morning prayers“ um 7.30 Uhr. Apropos Lieder: Die offizielle WJT-CD „Building one world“, so die Werbung im dem Heftchen des Elektro-Kaufhauses Saturn, das dem Christen-Rucksack beigepackt ist, „verbindet spirituellen Pop, lateinamerikanische Rhythmen und HipHop mit der christlichen Botschaft“. Krasser Kitsch also mit merkwürdigen „Stars“ wie Delirious, Allee der Kosmonauten, Patrick Nuo oder Sarah Brendel. „19 Songs zum Thema Glaube, Liebe und Hoffnung.“