unterm strich:
Der österreichische Autor Peter Handke hat den Theaterpreis Nestroy für sein Lebenswerk erhalten. Die Auszeichnung wurde dem 75-Jährigen am Samstagabend bei einer Gala in Wien überreicht. Die Jury erklärte, der stets streitbare Handke habe mit seinen mehr als 20 Stücken Theatergeschichte geschrieben. „Du bist im wahrsten Sinn des Wortes ein Unvergleichlicher, und manchmal sind deine Texte einfach zu groß für das Theater – aber von Dauer“, sagte Schauspieler Klaus Maria Brandauer in seiner Laudatio. Handke forderte in seiner Dankesrede ein Theater, das sich auf seine eigentlichen Stärken besinnt. „Dass man vertraut auf Sprache, auf Konfrontation, auf Rhythmus, auf Gegeneinander, auf Akzentuieren.“ Handke war 1966 mit der legendären „Publikumsbeschimpfung“, bei dem er die Theaterbesucher als „Glotzaugen“, „Rotzlecker“ und „Nichtsnutze“ bezeichnete, schlagartig bekannt geworden. Der gebürtige Kärntner, der bei Paris lebt, wird immer wieder als möglicher Literaturnobelpreisträger gehandelt. Bei der 19. Nestroy-Verleihung wurden Preise in insgesamt 13 Kategorien vergeben. Die Deutsche Caroline Peters, bekannt aus der Krimi-Serie „Mord mit Aussicht“, wurde als beste Schauspielerin für ihre Darstellung in „Hotel Strindberg“ im Wiener Akademietheater ausgezeichnet. Den Schauspielerpreis erhielt Peter Simonischek. Der deutsche Regisseur Ulrich Rasche nahm das zweite Jahr in Folge den Nestroy für die beste Aufführung im deutschsprachigen Raum entgegen, diesmal für „Die Perser“ – eine Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Schauspiel Frankfurt. Als „Bestes Stück“ wurde „jedermann (stirbt)“ von Ferdinand Schmalz ausgezeichnet, das im Burgtheater in Wien uraufgeführt wurde.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen