unterm strich:
US-Dramatiker Neil Simon in New York verstorben
Der US-amerikanische Dramatiker und Autor Neil Simon ist am Sonntag im Alter von 91 Jahren in seiner Heimatstadt New York gestorben. Simon, der auch als Produzent arbeitete, verfasste zahlreiche berühmt gewordene Theaterstücke wie „Ein seltsames Paar“ und „Barfuß im Park“. Simon sei an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben, sagte sein langjähriger Freund und ehemaliger Agent Bill Evans der Nachrichtenagentur AFP. Der gebürtige New Yorker verhandelte in seinen Stücken vor allem die alltäglichen Probleme der weißen Mittelklasse und ihre familiären Konflikte. Simon galt als König der Komödie und würzte seine Theaterstücke mit zahlreichen bissigen Bemerkungen. 1983 wurde ein Theater an der 52. Straße in Manhattan nach ihm benannt – das Neil Simon Theatre. Viele seiner Bühnenstücke wurden später auch verfilmt (etwa „Ein seltsames Paar“ 1969 mit Jack Lemmon und Walter Matthau in der Regie von Gene Saks). Im Laufe seines Lebens wurde Neil Simon mit dem Pulitzer Preis, einem Golden Globe und drei Tony Awards ausgezeichnet.
Gremium soll Vorwürfe über Übergriffe bei Tiroler Festspielen nachgehen und klären
In Österreich wird es eine Kommission zur Aufklärung von Vorwürfen über sexuelle Übergriffe bei den Tiroler Festspielen geben. Der Antrag der Festspiele bei der im Kanzleramt angesiedelten Gleichbehandlungskommission sei nun gestellt, sagte die Ombudsfrau der Festspiele, Christine Baur, gestern. Vor diesem Gremium herrsche eine Umkehr der Beweislast: Nicht die Betroffenen müssten die Übergriffe beweisen, sondern der Intendant der Festspiele, Gustav Kuhn, müsse glaubwürdig machen, dass an den Vorwürfen gegen ihn nichts dran sei. Fünf Musikerinnen hatten von „unerwünschten Küssen“, dem „Griff zwischen die Beine“, „ungehemmter Aggression“ sowie „Mobbing, öffentlicher Bloßstellung, Demütigung und Schikane“ berichtet. Der 72-jährige Kuhn bestreitet das, lässt aber bis zur Klärung des Falls seine Funktion als künstlerischer Leiter der Tiroler Festspiele ruhen. „Wir hoffen, dass der Fall schnell geklärt wird“, sagte Baur, die vertraulich etwaige weitere Vorwürfe sammelt. Allerdings sei dennoch mit sechs bis zwölf Monaten Recherche zu rechnen. Auch die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung. Mit der interimistischen Leitung der Festspiele wurde Kuhns bisheriger Stellvertreter Andreas Leisner betraut. Die 1997 gegründeten Tiroler Festspiele in Erl bei Kufstein am Inn gelten als Österreichs „grüner Hügel“. Karajan-Schüler Kuhn machte hier unter anderem Furore mit seinem „Ring“-Marathon. Innerhalb von nur 24 Stunden präsentierte er alle vier Teile von Richard Wagners gigantischem Musikepos „Der Ring des Nibelungen“.
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