piwik no script img

unterm strich

Laschet bleibt Ruhrtriennale fern. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat seine Teilnahme an der diesjährigen Ruhrtriennale abgesagt. Grund ist die Haltung der neuen Intendantin Stefanie Carp zu Israel. Laschet habe seine Entscheidung bereits getroffen, nachdem die 62-Jährige im Juni eine zunächst ausgeladene israelkritische Popband wieder eingeladen habe, teilte Regierungssprecher Christian Wiermer mit. Zuvor hatten Bild und WAZ (Donnerstagausgabe) darüber berichtet. Laschet will demnach weder an der Premiere am 17. August noch an einer Aufführung teilnehmen. Seine Absage ist ein Ausrufezeichen in der seit Wochen schwelenden Antisemitismus-Debatte rund um die umstrittene Ruhrtriennale-Intendantin. Vor einigen Wochen hatte der WDR berichtet, dass sich Carp im Kulturausschuss auf Nachfrage nicht zum Existenzrecht Israels bekannt hatte. Vorerst bleibt Carp im Amt.

Die Übersetzerin und Kulturvermittlerin Karin Wolff ist tot. Wie die Friedenauer Presse mitteilte, ist Wolff bereits am 29. Juli in Frankfurt (Oder) verstorben. Karin Wolff übersetzte über 200 Werke aus dem Polnischen, viele vermittelte sie unter hohem persönlichen Aufwand an deutschsprachige Verlage. Besonders die Literatur und Geschichte der polnischen Roma und Juden lagen ihr am Herzen, für deren Überlieferung sie unermüdlich kämpfte.

AfD-Bundestagsabgeordneter zu Besuch in Gedenkstätte Buchenwald. Die Stiftung Gedenkstätte Buchenwald will den AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner bei seinem für Mittwoch (nach Redaktionsschluss) geplanten Besuch mit antidemokratischen Äußerungen von Politikern seiner Partei konfrontieren. Das kündigte Stiftungsdirektor Volkhard Knigge am Dienstag in Weimar an. Er warf der AfD vor, die Wirklichkeit zu verzerren und sich „dem Rechtsextremismus direkt oder indirekt zu öffnen“. Brandner, der Vorsitzender des Bundestags-Rechtsausschusses ist, hatte seinen Besuch in Buchenwald am Montag angekündigt. Es sei ihm ein Anliegen, mit allen Gedenkstätten in seinem Wahlkreis ins Gespräch zu kommen, sagte er. Gerade Buchenwald sei „eine Mahnung an alle, dass jede Diktatur, sei sie politisch rot oder braun ideologisiert, Verbrechen und Verbrecher hervorbringt“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen