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Der Gertrud-Eysoldt-Ring gehört zu den hohen Auszeichnungen, die im deutschsprachigen Raum an Schauspieler vergeben werden. Am Samstag ist er Sophie Rois im hessischen Bensheim verliehen worden für ihre Rolle einer „Hexe“ in dem „Faust“, den Frank Castorf als letztes Stück an der Berliner Volksbühne inszeniert hat. Sophie Rois war diesem Theater jahrelang verbunden, ihr Spiel trug eine spezielle Farbe in viele Projekte. Vom Vertrag her hätte sie an der Volksbühne bleiben können, als Chris Dercon Intendant wurde; sie zog es aber vor, im Dezember 2017 zu kündigen, weil sie dessen Theaterauffassung nicht teilt. Die Verleihung des Gertrud-Eysoldt-Rings an Rois kann deshalb auch als Anerkennung für die Castorf-Zeit gelesen werden. Der Kurt-Hübner-Regiepreis, ebenfalls in Bensheim verliehen, ging an Nora Abdel-Maksoud für das Stück „The Making-Of“ am Berliner Maxim Gorki Theater.

Auch mit einem Preis ausgezeichnet wurde die Filmproduzentin Regina Ziegler, die 1973 als erste Frau in Deutschland in dieser Branche antrat. Sie erhielt den Carl Laemmle Produzentenpreis, erstmals 2017 von einer Allianz aus Film- und Fernsehproduzenten vergeben. Ziegler hat rund 500 Filme produziert, darunter „Rückkehr nach Montauk“ von Volker Schlöndorff. Der Preis ist nach Carl Laemm­le benannt, der in die USA auswanderte und in Hollywood Karriere machte. Die Ehrung fand im Laupheimer Schloss in Oberschwaben statt; viele prominente Schauspieler aus Deutschland kamen, um Ziegler zu würdigen.

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