unterm strich :
Kompetenzstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern sollen nach Meinung von Bernd Neumann (CDU), dem neuen Kulturstaatsminister, der Vergangenheit angehören. Zu den ersten Zielen seiner Politik gehört die Fusion der Bundeskulturstiftung mit der Kulturstiftung der Länder, die bisher zwei Mal am Widerstand einiger Länder scheiterte. In einem Gespräch mit der Zeitschrift des Deutschen Kulturrates kritisierte Neumann zudem, „dass in manchen Kommunen die Kultur als Steinbruch für finanzielle Konsolidierung genutzt wird“. Er versprach, sich auf Länder- und auf Bundesebene für den Erhalt der kulturellen Förderungen einzusetzen, und sah es in diesem Zusammenhang als Vorteil, mit seinem Amt im Kanzleramt angesiedelt zu sein: Die räumliche Nähe erlaube es, „mal eben eine Etage tiefer zu gehen und ein Gespräch zu führen“.
Ob dieser direkte Draht allerdings reicht, Kürzungen abzuwehren, ist fraglich. Zumal wenn man auf die Entwicklung der Kanzlerbilder schaut, wie sie Christoph Schlingensief gerade im Tagesspiegel skizziert hat: „Schmidt war der Staat als Großkotz, Willy Brandt der Seelenklempner […], Kohl stand für Maßlosigkeit und falschen Stolz. Schröder für Eitelkeit und Gier. Was bliebe da noch für Angela Merkel? […] Sie regiert das Deutschland der trockenen Kekse.“