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Archiv-Artikel

unterm strich

Ohne Chef wollen sie nicht; welchen Chef, wissen sie noch nicht – mal gucken, was dabei so rauskommt, wenn die Mitglieder der Berliner Akademie der Künste sich heute zusammensetzen, um einen neuen Präsidenten zu wählen. Heute Nachmittag steht das Procedere in nichtöffentlicher Sitzung an. Nach dem Rücktritt des Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg ist der Posten seit gut vier Monaten unbesetzt. Einen heißen Favoriten auf den Posten scheint es noch nicht zu geben: Der Komponist Udo Zimmermann und die Filmregisseure Volker Schlöndorff und Frank Beyer winkten bislang offenbar ebenso ab wie Theaterregisseur Jürgen Flimm. Neben dem Präsidenten werden auch die sechs Sektionsdirektoren sowie der Vizepräsident der Akademie neu gewählt. Im Vorfeld der Tagung hatte es heftige Kritik an der Akademie gegeben. Der Bund hatte die Einrichtung vor einem Jahr vom Land Berlin in seine Trägerschaft übernommen und finanziert sie jährlich mit 18 Millionen Euro. Dafür müsse die Akademie künftig mehr nach außen wirken und auch die Politik beraten sowie im Kunst- und Kulturbereich Denkanstöße geben, forderten Politiker. Dienstag mehr auf diesen Seiten.

Fast zwei Jahre nach dem Raub der weltberühmten Bilder „Der Schrei“ und „Madonna“ von Edvard Munch soll am Dienstag in Oslo das Urteil gegen die sechs mutmaßlichen Diebe verkündet werden. Ob Freispruch oder, entsprechend dem Wunsch des Staatsanwalts, acht bis elf Jahre Haft: Auch der vierwöchige Prozess vor dem Strafgericht in Norwegens Hauptstadt hat die unersetzlichen Kunstwerke nicht zurückgebracht. Die Hauptwerke des Expressionisten Munch (1863–1944) sind nach wie vor verschollen und möglicherweise von den Räubern oder ihren Hintermännern für immer zerstört.