unterm strich :
Immer dieser Rolf Hochhuth: Am Deutschen Nationaltheater Weimar hat an diesem Samstag Einar Schleefs „Nietzsche-Trilogie“ anstelle der geplatzten Uraufführung von Rolf Hochhuths Irrenhaus-Komödie „Heil Hitler!“ Premiere. Die Proben mit Regisseur Michael Simon laufen auf Hochtouren, teilte Pressesprecherin mit. „Wir gehen das Wagnis ein, in so kurzer Zeit unsere Pläne zu ändern“, hatte Intendant Stephan Märki gesagt, nachdem das Theater sich erst am 8. Juni von dem Hochhuth-Text zurückgezogen hatte. Vorher war eine Einigung mit dem Rowohlt Theater Verlag gescheitert war. Hochhuth habe die Konzeption von Regisseur Simon nicht akzeptieren können und habe in den Produktionsprozess einzugreifen versucht, hatte Märki die Entscheidung begründet. Schleef hat zehn Jahre lang mit der Nietzsche-Trilogie und ihren Teilen „Gewöhnlicher Abend“, „Messer und Gabel“ und „Ettersberg“ gerungen. In der für 2001 geplanten Uraufführung in Wien wollte der Autor selbst Regie führen und auch den Nietzsche spielen. Sein Tod am 21. Juli 2001 verhinderte dies. Das Stück wurde dann im April 2002 an der Berliner Volksbühne in Regie von Thomas Bischoff uraufgeführt. Schleef hatte 1993 Hochhuths „Wessis in Weimar“ an der Berliner Volksbühne uraufgeführt. So hängt dann ja doch alles irgendwie mit allem zusammen.