unterm strich :
Auf dem Rasen vor der Serpentine Gallery in London steht ein Pavillon. Es ist eine aufblasbare Wabe, die der Architekt Rem Koolhaas entworfen hat. Weil Koolhaas wiederum viel Wert auf die alltägliche Nutzbarkeit seiner Entwürfe legt, hat er für dieses Wochenende einen Interview-Marathon mit Hans-Ulrich Obrist, dem Direktor des Pariser Musée National d’Art Moderne, organisiert. Insgesamt 24 Stunden lang soll ab heute Abend um 18 Uhr mit 36 prominenten Theoretikern, Philosophen, Filmemachern und Künstlern gesprochen werden – über all das, was so am Tage intellektuell anfällt. Das klingt nach dem Monsterkongress von Ulf Poschardt und funktioniert wohl ähnlich spec-tac-u-lar. Den kleinen Widerspruch, dass sich die Architektur von Koolhaas dabei eher als eventförmig denn alltagsgebräuchlich erweist, nehmen wir der Hitze wegen einfach mal in Kauf.