unterm strich :
Prima! Die vor zwei Jahren geraubten und Ende August wiedergefundenen Bilder „Der Schrei“ und „Madonna“ von Edvard Munch werden erstmals wieder öffentlich gezeigt. Gestern teilte das Osloer Munch-Museum mit, dass die weltberühmten Kunstwerke von Mittwoch bis Sonntag ausgestellt werden sollen, obwohl durch den Raub verursachte Schäden noch nicht ausgebessert sind. Grund: das gewaltige Interesse der Öffentlichkeit. Wie es weiter hieß, soll das Museumspublikum bei der kurzen Sonderausstellung mit zusätzlichem Material über die Geschichte der 1893 und 1894 entstandenen Kunstwerke des Frühexpressionismus informiert werden. Dann gehen die Bilder zur Reparatur, um die Schäden auszubessern. „Der Schrei“ wurde auf eine Papptafel gemalt, deren eine Ecke eingedrückt ist. In der Mitte der Leinwand mit der „Madonna“ befindet sich ein kleines Loch mit umliegenden Rissen. Die Restaurierungsarbeiten sollen in der kommenden Woche beginnen und werden nach Museumsangaben mehrere Monate dauern.
Feste feiern, wie sie fallen! Der israelische Schriftsteller Amos Oz hat den Internationalen Buchpreis „Corine“ für sein Lebenswerk erhalten. Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) bezeichnete den 67-Jährigen am Sonntagabend in der von 3sat übertragenen TV-Gala als „literarischen Vermittler“ und Brückenbauer zwischen Juden und Palästinensern. Na, da hat Oz ja noch einiges zu tun! Unter großem Applaus nahm er den Ehrenpreis, eine Porzellanfigur, entgegen. Als „Corine“-Preisträgerin in der Kategorie „Sachbuch“ kündigte Moderatorin Désirée Nosbusch Necla Kelek an. Sie wurde für ihr Buch „Die verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes“ ausgezeichnet. Weitere Preisträger: Kazuo Ishiguro („Alles, was wir geben mussten“, Kategorie Belletristik) und Kurt Biedenkopf („Die Ausbeutung der Enkel“, Kategorie Wirtschaft). Den Rolf-Heyne-Buchpreis erhielt Bettina Henrichs für „Die Schachspielerin“, Tim Flannery nahm den Futurepreis für sein Werk „Wir Wettermacher“ entgegen, Diana Gabaldon den Weltbild-Leserpreis für ihren Roman „Ein Hauch von Schnee und Asche“. Klaus Maria Brandauer erhielt den Hörbuchpreis für die von ihm gelesenen Mozart-Briefe. Eine ziemlich illustre Mischung von Preisnamen und Preisträgern, oder?
Zum Schluss noch ein Blick auf die Spiegel-Bestsellerliste: Nein, er hat es noch nicht geschafft. Noch ist Grass’ Zwiebel-Häutung auf Platz eins. Aber gleich dahinter immer noch: Daniel Kehlmann „Die Vermessung der Welt“. Go, Kehlmann, go go go! Den schaffst du doch wieder!