unterm strich :
Deutschland muss und wird sich zu seiner besonderen moralischen Verpflichtung bei der Rückgabe von NS-Raubkunst bekennen. Daran ließen alle Parlamentarier und auch die geladenen Experten bei einer öffentlichen Anhörung im Kulturausschuss des Bundestages zur Washingtoner Erklärung am Mittwochabend keinen Zweifel. Allerdings müsse das Rückgabeverfahren „transparenter, koordinierter und nachvollziehbarer“ werden. Auf jeden Fall müssten vor allem kleinere Museen und Sammlungen in Deutschland eine bessere finanzielle und personelle Unterstützung für ihre Nachforschungen, der sogenannten Provenienzforschung, bei unklaren Eigentumsverhältnissen von Kunstwerken erhalten. Beklagt wurde, dass es für die Rückgabe von NS-Raubkunst in Deutschland bisher keine koordinierte Vorgehensweise gebe, jedes Museum mache „sein eigenes Ding“. Die bisherige Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg, die sich vor allem um die sogenannte Beutekunst kümmert, wurde nicht als Ersatz dafür angesehen. Auch die sogenannte Limbach-Kommission, die von den Kontrahenten nur gemeinsam angerufen werden kann und bisher lediglich in zwei Fällen entschieden hat, sei keine solche zentrale Stelle. Eine solche könne aber beim Deutschen Museumsbund angesiedelt sein, heißt es.