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Archiv-Artikel

unterm strich

Nicht möglich: Die Band Tokio Hotel scheint bereits den Zenit ihres Ruhms überschritten zu haben. Am Samstagabend starteten sie ihre Deutschlandtournee zum neuen Album „Zimmer 483“ in Kempten im Allgäu – und die Halle war noch nicht mal zur Hälfte voll. 3.000 waren da, 8.000 hätten hineingepasst. In der Nacht zuvor hatten auch nur 100 zumeist weibliche Jugendliche vor der Halle kampiert, und ein Sanitäter sagte zum ruhigen Einsatz während des Konzerts: „Es war eigentlich ein ganz normales Konzert.“ Klar, ein bisschen Gekreische, aber kein Domino-Day der Zwölfjährigen mehr. Da hat es das Management der Band wohl verpasst, sich rechtzeitig um die Generationenfolge der Fangruppen zu kümmern. Der österreichische Künstler Gerwald Rockenschaub wird mit dem diesjährigen Fred-Thieler-Preis für Malerei der Berlinischen Galerie ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird dem 1952 in Wien geborenen Maler, der zwischen den Feldern Design, Club-Kultur, Architektur und Popkultur arbeitet, am 19. April in der Berlinischen Galerie verliehen. Der Autodidakt erregte Anfang der Achtziger zum ersten Mal mit Piktogramm-Ölbildern Aufmerksamkeit. Später arbeitete er mit farbigen Plexiglasscheiben, begehbaren Gerüsten oder aufblasbaren Skulpturen. Und noch ein Preis wurde vergeben: Schlagerbarde Tony Marshall („Schöne Maid, hast du heut für mich Zeit?“, 1971; bis heute mehr als drei Millionen Mal verkauft) bekommt von der Stadt Bodenwerder den Münchhausen-Preis 2007. Dieser Preis wird seit zehn Jahren an „Personen mit besonderer Begabung in Darstellungs- und Redekunst, Phantasie und Satire“ verliehen. Dem 68-jährigen Sänger attestierte die Jury, er sei seit JahrzehnTen „ein Garant für allerbeste Unterhaltung“.