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Michel Serrault, einer der bekanntesten Schauspieler Frankreichs, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy würdigte ihn am Montag als „ein Monument des Theaters, Films und Fernsehens“ und sagte außerdem: „Dieser Künstler hat mit seinem großen Talent als Komiker und Dramatiker jeden Franzosen beeindruckt.“ Serrault starb am Sonntagabend an den Folgen einer langen Krankheit in seinem Haus in Honfleur in der Normandie, nachdem er zuvor mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht hatte. In seiner mehr als 50-jährigen Karriere spielte er in 135 Filmen mit und erhielt drei Césars. Seine Karriere begann Serrault in den Pariser Kabaretts des linken Seine-Ufers. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen „Nelly et Monsieur Arnaud“ (1995) von Claude Sautet, „Le bonheur est dans le pré“ („Das Glück liegt in der Wiese“, 1995) von Étienne Chatiliez und „La Cage aux folles“ (1978) von Edouard Molinaro. „Ein Käfig voller Narren“, eine Komödie um ein schwules Paar, das den zukünftigen Schwiegereltern des Sohnes gegenüber Heterosexualität vorzuspielen versucht, war ein solcher Erfolg, dass es gleich zwei Fortsetzungen gab. „Wenn ein Schauspieler nicht an die Grenzen der Realität stößt, um Emotionen oder Lachen auszulösen, dann ist er kein Künstler“, sagte Serrault einmal in einem Interview.
Morgen beginnt im Tessin das 60. Filmfestival von Locarno. Der Eröffnungsfilm kommt aus Japan und ist ein Anime: „Vexille“ von Fumihiko Sori. Der Ehrenleopard geht an den taiwanesischen Filmemacher Hou Hsiao-hsien. Zur Wettbewerbsjury gehören neben anderen der Berliner Regisseur Romuald Karmakar und der chinesische Regisseur Jia Zhang-ke; im Wettbewerb laufen zum Beispiel „Früher oder später“, das Debüt der deutschen Regisseurin Ulrike von Ribbeck, „Las vidas posibles“ („Die möglichen Leben“) der argentinischen Regisseurin Sandra Gugliotta und „Memories“, eine Gemeinschaftsarbeit von Pedro Costa, Eugène Green und Harun Farocki.