unterm strich :
Gute alte Tradition des Hiphop-Battles! Was haben wir ihm nicht alles zu verdanken. Klassiker wie „The Bridge Is Over“ von Boogie Down Productions, „Mama Said Knock You Out“ von LL Cool J, „The Takeover“ von Jay-Z und jetzt: das Karriereende von 50 Cent! Was ist passiert? Vor zwei Wochen erschienen am gleichen Tag 50 Cents neues Album „Curtis“ (sein „persönlichstes Album“, wie man schon am Titel sieht, so heißt Fiddy nämlich mit bürgerlichem Vornamen) und „Graduation“ von Kanye West (der letzte Teil seiner College-Trilogie). Um die Verkäufe anzukurbeln, hatte Fiddy angekündigt, er werde seine Karriere als Solokünstler beenden, sollte es West gelingen, mehr Platten zu verkaufen als ihm. Und: Die Zahlen sind eindeutig. 957.000 Stück hat Kanye West verkauft gegen 651.000 Stück bei 50 Cent. So sieht es zumindest auf dem amerikanischen Markt aus. Das war’s also mit 50 Cent. Es sei denn, der Konflikt verschärft sich. Dann könnte 50 Cent wahrscheinlich noch mal zulegen. Der Tod ist ja erfahrungsgemäß das beste Verkaufsargument im Hiphop. Und hieß 50 Cents Debüt nicht „Get Rich Or Die Tryin‘ “?
In diesen Zusammenhang passt auch die Sache mit dem Berliner Stadtschloss. Hier kann man die heimliche Hoffnung haben, dass das Projekt an Geldknappheit wenn schon nicht krepiert, dann doch wenigstens nicht ultrarasant mit Preußens Gloria hochgezogen wird. Gestern zumindest hat der Haushaltsausschuss im Bundestag den Architektenwettbewerb für den Schlosswiederaufbau auf Eis gelegt. Es gibt, hehe, Zweifel an der Kalkulation. Angesicht der enormen Größenordnung dieses Projekts gehe die Sorgfalt vor Geschwindigkeit, sagte Unions-Obmann Steffen Kampeter. Jetzt müsse erst mal eine detaillierte Kostenkalkulation her. Es gebe nämlich Anhaltspunkte, dass die veranschlagten 480 Millionen Euro lediglich für ein „Rumpfschloss“ reichten, während für die Endausbaustufe mindestens 670 Millionen Euro nötig wären. Trotzdem werde natürlich nicht an der Grundsatzentscheidung für den Wiederaufbau des Schlosses gerüttelt. Noch nicht. Auch die Privatinitiative nämlich, die 80 Millionen für die historisch exakt rekonstruierte Fassade auftreiben wollte, kommt wohl nicht in die Pötte.