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unterm strich

Dass in Berlin gespart werden muss, auch an öffentlicher Kulturförderung, ist altbekannt. Wie und wo genau, das steht jedoch zur Diskussion und muss vom neuen Senat und von dessen oberstem Kulturverweser Thomas Flierl wohl bald entschieden werden. Eine Vorentscheidung scheint aber bereits gefallen, denn eben hat der Focus publik gemacht, der Berliner Senat wolle ab sofort 20 landeseigenen Bühnen, Orchestern und Museen einheitlich 3 Prozent ihrer Zuschüsse sperren. Ausgenommen von dieser Etatkürzung mit dem Rasenmäher seien lediglich die Berliner Philharmoniker, die gerade in eine Stiftung umgewandelt werden. Irritierend an dem Schreiben aus der Kulturverwaltung, auf die sich das Blatt beruft, ist allerdings das Datum, auf das der Entscheid zurückgeht: der 16. Januar – das war der letzte Arbeitstag von Exkultursenatorin Adrienne Goehler. Der Brief mit der Sparmaßgabe trägt auch die Unterschrift der ehemaligen Senatorin, doch die weist jede Verantwortung weit von sich und erklärte dem Focus, sie kenne den Schrieb überhaupt nicht. Überhaupt: Ihrem Nachfolger Thomas Flierl kurz vor Amtsübergabe die „Drecksarbeit“ abzunehmen, so „verrückt“ sei sie schließlich nicht. Klingt glaubhaft, doch dem wird seitens der Kulturverwaltung widersprochen, die ihr die alleinige Verantwortung für diesen Schritt zuweist. Wer da wem ein Abschiedsgeschenk gemacht hat oder ob sich Thomas Flierl für seine ersten Amtshandlungen etwas Luft verschaffen will, indem er seiner Vorgängerin den schwarzen Peter zuschiebt – all das dürfte die nächsten Tage mal wieder für Verwirrung über den neuen Senat sorgen.

Auch im Streit um die Forschung an embryonalen Stammzellen werden jetzt Weichen gestellt. Drei Anträge auf Förderung liegen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) inzwischen vor, gab diese bekannt. Allerdings werde die DFG vorerst nur über den Antrag des Bonner Forschers Oliver Brüstle, der humane embryonale Stammzellen aus Israel einführen will, entscheiden. Neben Brüstle haben sich noch der Münchner Herzspezialist Wolfgang-Michael Franz und der Molekularbiologe Ulrich Martin aus Hannover um DFG-Fördergelder beworben.

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