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Man spricht Deutsch in Hollywood. Bei Sönke Wortmann liegt das nahe. Der Campus-Schlächter wird dort seinen ersten Film drehen. Die Hollywood-Stars Burt Reynolds, 74, Rod Steiger, 74, und Tom Berenger, 49, sind laut Daily Variety für die Hauptrollen in „The Hollywood Sign“ verpflichtet worden. Im Mittelpunkt der von dem Niederländer Leon De Winter geschriebenen schwarzen Komödie stehen drei alternde Schauspieler. Sie schmieden einen gefährlichen Coup, der ihr Comeback ermöglichen soll. Bei dieser Meldung muss erklärend gesagt werden, dass Wortmanns Komödie „Der bewegte Mann“ (1994) der finanziell erfolgreichste deutsche Film der vergangenen 20 Jahre war.

Mike „Austin Powers“ Myers, 36, tut sich naturgemäß schwerer mit dem Deutschen. Trotzdem braucht er für seine nächste Rolle einen deutschen Akzent. In der Komödie „Sprockets“ spielt er den avantgardistischen Filmkritiker „Dieter“ aus Deutschland. Daily Variety zu Folge erhält der Schauspieler 20 Millionen Dollar für den Film, die bisher höchste Gage seiner Karriere. „Sprockets“ soll im Sommer gedreht werden.

Eine erhöhte Gage wird es auch beim Brahms-Preis geben, der seit 1988 jährlich verliehen wird. Denn der 73 Jahre alte ehemalige Unternehmer und Generalkonsul der Dominikanischen Republik, Karl Uwe Böttcher, stiftet der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein zwei Millionen Mark. Nach Aussage des Vorsitzenden der Brahms-Gesellschaft, dem Pianisten und früheren Hochschullehrer Prof. Eckart Besch, ist damit die Zukunft des Preises gesichert. Böttcher wird dem schleswig-holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf außerdem seine kostbare Sammlung spanischer Barockgemälde überlassen.

Der großzügige Spender wurde an der schleswig-holsteinischen Westküste in Heide geboren und stammt aus einer alten Kaufmannsfamilie. Seit Jahrzehnten lebt er in seiner Finca auf Gran Canaria und ist eng mit seinem dortigen Nachbarn, dem Hamburger Pianisten und Dirigenten Justus Frantz, befreundet. „Justus Frantz kam vor dreizehn Jahren auf die Idee, im Vaterhaus von Brahms in Heide die Brahms-Gesellschaft zu gründen, und gewann Böttcher für das Präsidium“, erzählte Besch. Seitdem gibt es nicht nur den Brahms-Preis, sondern auch die Brahms-Wochen mit einem anspruchsvollen künstlerischen Programm. In diesem Jahr werden sie am 7. Mai in der Bartholomäuskirche in Wesselburen mit einem Konzert des Brahms-Preisträgers 1999, Stephan Genz, eröffnet. Der erstmals mit 20.000 Mark dotierte Brahms-Preis 2000 geht an den bekannten Geiger Christian Tetzlaff.

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