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unterm strich

Nachdem sich der Rowohlt-Verlag gestern auf dem „50 Jahre rororo-Fest“ auch von den schlechten Bilanzen nicht die Feierlaune verderben ließ, haben auch wir heute ein paar gute Literaturnachrichten für Sie: Der Eichborn-Verlag zum Beispiel ist mit Erfolg in die Börsenwelt gestartet. Bei 13,35 Euro lag der Eröffnungskurs der für 12 Euro ausgegebenen Aktie. Vielleicht haben ja die Rowohlt-Kollegen ein paar Aktien abbekommen und können so die Bilanzen ein wenig aufpolieren. Allerdings sind nur eine Million Aktien auf den Markt gekommen, und die waren mehrfach überzeichnet, gab die Berliner Effektenbank gestern bekannt. Insgesamt gelangten 20 Prozent des Grundkapitals der Eichborn AG in den freien Handel. Der Verlag wollte sich mit dem Börsengang zusätzliches Kapital für die weitere Expansion in Richtung Film und Multimedia beschaffen.

Eichborn betritt mit dem Börsengang Neuland: Er ist der erste mittelständische Buchverlag in Deutschland, der sich auf diese Weise Kapital für sein weiteres Wachstum besorgt. In den letzten Jahren erzielte das Unternehmen im Vergleich zum Branchentrend überdurchschnittliche Umsatzzuwächse. 1999 lag der Umsatz bei 38,3 Millionen Mark.

Und noch mehr Wachstum auf dem Büchermarkt: In São Paulo ist gestern mit der Buch-Biennale die größte Buchmesse Lateinamerikas zu Ende gegangen. Sie verzeichnete neue Besucher- und Verkaufsrekorde. An den zehn Tagen waren nicht nur 540.000 Besucher gezählt worden. Diese Besucher gaben mit 13,2 Millionen Mark auch noch so viel aus wie nie zuvor. Denn offenbar müssen auf der Biennale die ausgestellten Bücher nicht, wie in Frankfurt, von den Ausstellern mit Zähnen und Klauen vor den Messebesuchern verteidigt werden, sondern stehen ganz einfach zum Verkauf. Auch eine Geschäftsidee.

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