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unterm strich

So unfriedlich wie in ihren Romanen, aus denen sie in dieser Woche bei der „Criminale 2000“ in Essen vorlesen, geht es zurzeit unter den deutschsprachigen Krimiautoren selbst zu. Das vor 14 Jahren von einer Hand voll Autoren gegründete „Syndikat“ steckt in der Krise. Die „Ehrenwerte Gesellschaft“, wie sie sich nennt, ist im Verlauf der Jahre auf mehr als 200 Mitglieder angewachsen. Gleichzeitig schrumpfen die Auflagen, der Markt bricht ein.

Hart trifft die Autoren vor allem, dass ein Verlag nach dem anderen seine Krimireihe einstellt. Besonders das Ende der Rowohlt-Krimireihe sei ein „harter Schlag“ gewesen, berichtet der Berliner Horst Bosetzky alias -ky, langjähriger Sprecher des Syndikats, an dem sich vor allem der Streit entzündet. Bosetzky habe nämlich ohne Absprache mit den Mitgliedern der Gruppe den Namen „Criminale“ einem Münchener Print-on-demand-Verlag zur Verfügung gestellt, der auf Bestellung Bücher drucke, kritisierte der Düsseldorfer Autor Horst Eckert. Bosetzky wolle beim „Verlag der Criminale“ vor allem seine älteren, vergriffenen Bücher ein zweites Mal verwerten, mutmaßt Eckert.

Bosetzky umgekehrt ärgert sich über den anhaltende Erfolg der deutschen Krimi-Autorinnen. Wenn es nach ihm ginge, wäre die „Herrschaft des Frauenkrimis“ längst vorüber. Nun geht es eben nicht nach ihm, und die Marktdaten sehen die Frauen weit weit vor den Männern. Die Berliner Autorin Thea Dorn, zweite Syndikat-Sprecherin, findet es denn keinen Zufall, dass die fünf Nominierten für den „Glauser“ Frauen seien. Der nach dem 1938 gestorbenen Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser benannte Preis wird bei der Criminale an die Berlinerin Uta-Maria Heim verliehen.

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