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unterm strich

Er gehörte 40 Jahre lang zur Style-Polizei des New Yorker. John Updike hat bei ihm laut eigener Aussage „das Schreiben gelernt“, und auch J. D. Salingers, Vladimir Nabokovs oder Harold Brodkeys Texte wurden unter seiner Redaktion zeitungstauglich gemacht. Am Montag nun ist William Maxwell im Alter von 91 Jahren gestorben. Dabei war Maxwell nicht nur von 1936 bis 1976 für die Kurzgeschichten des New Yorker Wochenmagazins zuständig, sondern schrieb auch selbst dutzendweise Bücher, darunter den Roman „The Chateau“ von 1961. Obwohl er mit dem American Book Award ausgezeichnet wurde, spielte seine Karriere als Schriftsteller für ihn keine allzu große Rolle: „Warum sollte ich mir von Bestseller-Listen mein Leben verderben lassen?“, meinte Maxwell mit dem nötigen Understatement – immerhin dürften eine ganze Reihe junger Autoren unter seiner Ägide zu einigem Ruhm gekommen sein. Kurz vor seinem 90. Geburtstag durfte sich Maxwell in der New York Times noch einmal zu einem Leben „in front of a typewriter“ bekennen. Auch nach seinem Tod wird man sich an einen knirschend gut gelaunten alten Mann vor seiner Schreibmaschine erinnern.

Stephen Joyce ist sauer. Auf „Molly Bloom“, wie sie von der italienischen Sängerin Anna Zapparoli für das Edinburgh Festival zurechtgemacht worden ist. Dort soll heute ein Musical nach James Joyce’ „Ulysses“ über Frau Blooms sexuelle Fantasien Premiere haben. Stephen, der das Erbe seines Großvaters verwaltet, hält die Bühnenfassung für Schund und will sie notfalls vor Gericht verbieten lassen. Zapparoli sieht darin eine ironische Verkehrung, wo doch das Buch des alten Joyce selbst 14 Jahre in England verboten war. Wir nehmen’s gelassen und geben ein „in zig Hosen“ hinterher.

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