piwik no script img

unterm strich

Der scheidende Intendant der Berliner Festspiele, Ulrich Eckhardt, hat zum Auftakt der diesjährigen Festwochen seinen Vorschlag bekräftigt, die drei Berliner Opernhäuser in eine gemeinsame Stiftung zu überführen. Er warf den Leitern dieser großen Häuser vor, zur Zusammenarbeit unfähig zu sein, und warnte Kultursenator Christoph Stölzl (parteilos) davor, sich durch ultimative Forderungen in diesem Zusammenhang erpressen zu lassen.

Der Streit um die Finanzierung der Opernhäuser hatte sich zuletzt wieder zugespitzt. Daniel Barenboim hat sein Verbleiben an der Staatsoper erneut und ultimativ von einer Erhöhung seines Etats abhängig gemacht; der scheidende Generalmusikdirektor der Deutschen Oper, Christian Thielemann, spekulierte vernehmlich über die Schließung von zwei Opernhäusern in Berlin als denkbar und möglich.

Für Amüsement sorgte ein 32-jähriger Brite am Samstagabend bei der Eröffnung des Computerkunst-Festivals „Ars Electronica“ in Linz: Der Raucher, der auch Alkohol trinkt, verwies die Konkurrenz in Sachen Spermienqualität auf die hinteren Plätze und düpierte damit wissenschaftliche Statistiken. Der Sieger der Samenspende-Aktion „Sperm Race“, die die Fortpflanzungsfähigkeit von Freiwilligen testete, nahm den Preis, eine Trophäe mit seinem kunstvoll eingearbeiteten Ejakulat, unter dem Schmunzeln der Eröffnungsbesucher persönlich entgegen und zeigte damit Gesicht. Ein Name freilich ist nicht bekannt.

Im Vorfeld hatten Medien und Lokalpolitiker gegen das „Wett-Onanieren“ und „Kunstwichsen“ protestiert, das nur auf das Festivalthema „Next Sex – Sex im Zeitalter seiner reproduktionstechnischen Überflüssigkeit“ verweisen wollte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen