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Und ewig winkt die Beutekunst: In den kommenden sechs Monaten erwartet Kulturstaatsminister Michael Naumann Fortschritte in der Frage der nach dem Zweiten Weltkrieg nach Russland verschleppten Kulturgüter. „Wir haben eine konkrete Liste von Kunstgegenständen, Archivgegenständen und Nachlässen, über die wir geredet haben“, sagte Naumann am Donnerstag in Moskau nach einem Treffen mit dem russischen Kulturminister Michail Schwydkoi. Als Beispiele nannte Naumann die etwa 750 Jahre alten Fenster aus der Marienkirche in Frankfurt an der Oder, die sich in der Eremitage in St. Petersburg befinden und dringend der Renovierung bedürfen, und den Nachlass des ehemaligen deutschen Außenministers Walther Rathenau.

Beide Politiker betonten, dabei handele es sich um Einzelfälle, die im Rahmen des restriktiven russischen Beutekunst-Gesetzes lösbar seien – das russische Parlament hatte mit dem umstrittenen Gesetz die deutschen Kulturgüter, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Besatzungstruppen in die Sowjetunion verschleppt wurden, zum Eigentum Russlands erklärt. Ausnahmen werden aber beispielsweise für früheres kirchliches Eigentum gemacht. Naumanns Amtskollege Schwydkoi gab sich in dieser Frage großzügig: „Wir sind Pragmatiker“, sagte er.

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