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Unsereins dachte, Pompeji sei bereits vor gewisser Zeit untergegangen, und entsprechend würde und dürfte dort kosmetisch und ordnungstechnisch manches im Argen liegen. Weit gefehlt: Von „skandalösen Zuständen in Pompeji“ berichtet der „Weltreport 2000“, herausgegeben vom Internationalen Rat für Denkmalpflege Icomos. Und nicht nur dort: Die Bilanz des jetzt vorgelegten ersten „Weltreports“ über Denkmäler in Gefahr sieht das Kulturerbe in vielen Ländern bedroht. Die Bedrohung reiche von der Zerstörung archäologischer Stätten durch Raubgrabungen und der Plünderung von Kirchen für den Kunsthandel bis zu den zum Teil verheerenden Folgen des Massentourismus, sagte Icomos-Präsident Michael Petzet gestern in München. Weltweit gefährdet sind auch historische Stadtkerne, „die zum Teil schon seit Jahrzehnten unter rücksichtslosen Erneuerungsprozessen und der planlosen Zersiedelung ihres Umfeldes leiden“. Auch die traditionelle ländliche Architektur drohe in vielen Ländern ganz zu verschwinden. Darüber hinaus belasteten das starke Bevölkerungswachstum und die rapide wirtschaftliche Entwicklung in Verbindung mit immer kürzeren Zyklen von Abbruch und Neubau die Umwelt und führten zu immer größerem Landverbrauch, dem auf Dauer ganze in Jahrhunderten gewachsene historische Kulturlandschaften zum Opfer fallen.

Die deutsche Kulturlandschaft bleibt indes vorerst von einem Opfer verschont: Der Bundeszuschuss zur Künstlersozialkasse bleibt bis 2005 stabil. Er solle nicht weiter abgesenkt, sondern bei 20 Prozent der Gesamtausgaben eingefroren werden, teilte der Deutsche Kulturrat am Dienstag in Berlin mit. Verlage, Theater, Tonträgerhersteller, Konzertveranstalter und Galerien waren durch die Absenkung des Bundeszuschusses Ende vergangenen Jahres von 25 auf 20 Prozent mit fast 40 Millionen Mark zusätzlich belastet worden. Für dieses Jahr war zunächst eine weitere Senkung auf 15 Prozent geplant gewesen. Der Kulturrat, Dachverband der deutschen Kulturverbände, begrüßte den nun anders lautenden Beschluss des Bundeskabinetts. Gleichzeitig erbat sein Geschäftsführer Olaf Zimmermann, in den parlamentarischen Beratungen des Gesetzentwurfs den Vorschlag des Kulturrats einzubeziehen, dass jedes Unternehmen, das mit Freiberuflern arbeitet, künftig 3,3 Prozent vom Umsatz in die Künstlersozialkasse zahlen solle.

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