unterm strich:
Ein Machtwort aus Bayern erschüttert die Kulturredaktionen des Landes: Kultusminister Hans Zehetmair hat in den Nachfolgestreit um den halsstarrigen Leiter der Bayreuther Festspiele Wolfgang Wagner eingegriffen und ein Ende von dessen Amtszeit Ende des Jahres 2002 angeregt. Zehetmair wolle Wagner jetzt dazu bewegen, erklärte sein Sprecher gestern. Als Kandidatin für die Nachfolge stehe Wagners Tochter Eva wieder zur Verfügung, wenn ihr ein verbindlicher Termin genannt würde. Das habe sie Zehetmair bei einem Gespräch zugesagt, sagte Ministeriumssprecher Toni Schmid. Die 55-jährige Theatermanagerin, die zurzeit in Paris arbeitet, ist Zehetmairs Favoritin für die Nachfolge. Der Stiftungsrat, in dem Bayern 5 von 24 Stimmen hat, will nach mehreren vergeblichen Anläufen im Januar oder Februar über die künftige Führung auf dem Grünen Hügel entscheiden.
Und auch im Ruhrgebiet reifen große Kulturpläne für die Zukunft. Hier soll vom Jahr 2003 an die Bühne für ein großes Theater- und Musikfestival bereitet werden. Und für den künstlerischen Aufbau der Triennale mit hochkarätigem Schauspiel, Musiktheater und Kunst wurde der bisherige Intendant der Salzburger Festspiele, der Belgier Gerard Mortier, gewonnen. Mit diesem Kulturfest wolle das Bundesland künstlerisch „in den Weltrang vorstoßen“, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD). Die gesamte bisherige kulturelle Struktur des Ruhrgebietes solle genutzt werden, um die Region „zum Klingen zu bringen und um an Farbe zu gewinnen“, erklärte Clement. 40 Millionen Mark, so hört man, stellt das Bundesland zur Verfügung um jenes Klingeln der Region auch schön weit hörbar zu machen.
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