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unterm strich

Wenn Napster nicht mit gerichtlichen Mitteln kleinzukriegen ist, so dachte sich die Musikindustrie, schlagen wir sie eben mit ihren eigenen Mitteln. Das Ergebnis heißt „Duet“ und ist der neue, kommerzielle Internet-Musikanbieter, mit dem Sony und Vivendi der Musiktauschbörse Konkurrenz machen wollen. Im Sommer soll das Projekt starten und über etwa 50 Prozent des weltweiten Musikangebots verfügen. Lizenzen, die nicht schon Sony oder Universal gehören, sollen hinzuerworben werden, teilte Vivendi-Chef Jean-Marie Messier gestern mit. Unterdessen wurden auch erste Details über das Gebührenschema bekannt, mit dem Napster die Klagen der Musikindustrie abwehren möchte. Zwischen drei und fünf Dollar soll zukünftig ein limitierter Download monatlich kosten. Ein unbegrenzter Zugriff zwischen sechs und neun Dollar. Doch damit wird man „Duet“ wohl auch nicht mehr abwenden können.

Bücher kann man ja leider noch eher selten im Netz tauschen. Und auch der Versuch Stephen Kings, ein Buch im Netz mit Hilfe von Lesern als freiwilligen Zahlern zu finanzieren, war gescheitert. Den neuen King kann man wieder, ehrlich oder unehrlich, umsonst im Netz lesen. Aber nur in Auszügen. Das ganze Buch muss schön traditionell im Buchladen gekauft und bezahlt werden.

Und Berlins Kultursenator Christoph Stölzl (bisher parteilos) ist ab sofort CDU-Mitglied. Und warum? „Ein wichtiger Grund ist Eberhard Diepgen“, erklärte er den „Berliner Seiten“ der FAZ. „Er ist ein Glücksfall für diese Stadt.“ Stölzl hofft damit „den letzten Rest Exotentum bezüglich meiner Person“ endgültig beseitigt zu haben. Wir meinen: So exotisch waren Sie noch nie, Herr Stölzl.

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