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unterm strich

Patriarchendämmerung? Noch schweigt sich Wolfgang Wagner aus. Der Bayreuther Festspielleiter wird die von ihm geforderte Erklärung zur Regelung seiner Nachfolge erst nach seiner Rückkehr aus Asien abgeben, so Festspielsprecher Peter Emmerich. Immerhin kann man schon jetzt erfahren, wie sehr Emmerich es begrüßte, dass der Stiftungsrat Wagner nicht mehr „mit drakonischen Maßnahmen“ wie der Kündigung des Mietvertrags gedroht hat. Vielleicht wird in Walhalla also doch noch alles gut. Schaun mer mal. Wagner selbst hatte in einer ersten Stellungnahme darauf hingewiesen, dass mit der Nominierung von Eva Wagner-Pasquier als neuer Festspielchefin kein Bruch seiner bestehenden Verträge verbunden sei. Auf die Frage, ob Wagner damit deutlich machen wolle, dass er juristisch am längeren Hebel sitze, antwortete Emmerich: „Das würde ich so nicht sagen.“ Der 81-jährige Festspielleiter kehrt voraussichtlich am 6. April von seiner Ostasienreise zurück.

Wenn Sie am 10. Juli in London sein sollten, schauen Sie doch mal bei Christie’s vorbei. Eine Zeichnung von hohem Seltenheitswert des italienischen Meisters Leonardo da Vinci (1452–1519) kommt dann im berühmten Auktionshaus unter den Hammer. Ein bisschen Kleingeld bräuchten Sie allerdings. Die Silberstiftzeichnung „Pferd und Reiter“ wird auf mehr als 3,5 Millionen Pfund (10,8 Millionen Mark) geschätzt. Die Zeichnung verbinde auf perfekte Weise das „klassische Ideal der Renaissance mit dem schärfsten Beobachtersinn“, meint Christie’s- Experte Noel Annesley. Der amerikanische Sammler John Nicholas Brown hatte es 1928 ersteigert.

Der geplante „Ort der Information“ unter dem Berliner Holocaust-Mahnmal nimmt Gestalt an. Wie der Vorsitzende der Mahnmal-Stiftung, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, erklärte, habe sich das Kuratorium für den Entwurf der Designerin Dagmar von Wilcken entschieden. In vier Räumen unter dem Mahnmal solle der Leidensweg der Juden im Nationalsozialismus dargestellt werden. Die Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem werde die Namen von fünf Millionen Holocaust-Opfern zur Verfügung stellen.

Außerdem schlug noch Verona Feldbusch ein Versöhnungsangebot Dieter Bohlens aus. „Ich war mit Bohlen verheiratet, das war das Schlimmste“, sagte die Moderatorin. „Lieber esse ich Spinat“, fügte sie hinzu. Bohlen war 1996 vier Wochen mit Verona verheiratet gewesen. Nach dem medienwirksamen Scheitern der Ehe wurden Bohlen und Naddel ein Paar. Bohlen hatte Feldbusch kürzlich vorgeschlagen, „wieder ganz normal zu reden“.

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