unterm strich:
Showdown in Bayreuth: Erst teilt Festivalchef Wolfgang Wagner mit, dass er seine Tochter Eva Wagner-Pasquier sowieso für eine ungeeignete Nachfolgerin hält und den Zeitpunkt seines Ausscheidens selbst festlegen wird. Dann lässt Eva Wagner-Pasquier pressemitteilen, dass sie ihrerseits für eine Nachfolge von Wolfgang Wagner als Leiterin der Bayreuther Festspiele gegenwärtig nicht mehr zur Verfügung steht. Aus der Traum also von der Einigung. Der Stiftungsrat hatte am 29. März entschieden, dass Eva Wagner-Pasquier die Leitung der Richard-Wagner-Festspiele übernehmen und damit ihren 81-jährigen Vater Ende 2002 ablösen soll. Doch diese Rechnung hat der Stiftungsrat ohne den Wirt gemacht, und der heißt Wolfgang Wagner, leitet die Festspiele seit 1951 und besitzt vor allem einen Vertrag auf Lebenszeit. Da kann man nichts machen. Eva Wagner-Pasquier betrachtet, so ihre Presseerklärung weiter, das Angebot des Stiftungsrates inzwischen als gegenstandslos, weil dieser „auf Grund des Verhaltens von Dr. Wolfgang Wagner ein konkretes Angebot, das den Beginn ihrer Tätigkeit festlegen müsste, nicht unterbreiten kann“. Ihre Zukunft liege jedenfalls zunächst in der künstlerischen Leitung der Festspiele von Aix-en-Provence in Frankreich. Nach einem harmonischen Familienfest klingt das nicht.
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