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unterm strich

Werner Müller hat es aber auch nicht leicht. Zuerst will die Konjunktur nicht so wie unser deutscher Wirtschaftsminister. Dann fällt auch noch sein Ausflug in die Kultur ins Wasser, und zwar buchstäblich. Im Regen nämlich standen am Samstagabend die prominenten Gäste beim 54. Internationales Film-Festival von Locarno. Wegen heftiger Gewitter mussten sie statt auf der Piazza Grande vor einer Großbildwand in einer Halle Platz nehmen. Darunter Werner Müller. Zusammen mit dem Schweizer Bundespräsidenten Moritz Leuenberger sah er sich „The Cat’s Meow“ von Peter Bogdanovich an. Kleiner Tipp: Nächstes Mal sollte Werner Müller das Sundance Festival besuchen. Da regnet es selten.

Dafür klärte sich der verhangene Himmel über den Opern unserer Hauptstadt ein bisschen. Der Regisseur Peter Mussbach soll neuer Intendant an der Berliner Staatsoper werden. Kultursenatorin Adrienne Goehler hat in Absprache mit dem Generalmusikdirektor der Lindenoper, Daniel Barenboim, verabredet, entsprechende Verhandlungen mit Mussbach aufzunehmen. Er soll die Nachfolge von Georg Quander antreten, dessen Vertrag im Sommer 2002 endet. Auch Barenboims Vertrag muss über diesen Zeitpunkt hinaus noch verlängert werden. Dazu noch so ein paar Rahmeninfos: Der 52-jährige Mussbach studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Medizin und zählt heute zu den gefragten deutschen Opernregisseuren. Seine Salzburger Inszenierung von Alban Berg „Lulu“ wählten Kritiker zur besten Aufführung in der Saison 1995/96. Im November vergangenen Jahres führte Mussbach an Barenboims Berliner Staatsoper Regie bei der Premiere von Giuseppe Verdis Oper „Macbeth“.

Der österreichische Schauspieler Hans Holt ist tot. Freitagabend starb er im Alter von 91 Jahren in einem Künstlerheim in Baden bei Wien. Der Darsteller wirkte in rund 80 Kinofilmen mit. Neben Paula Wessely, Attila und Paul Hörbiger und Hans Moser galt er als einer der beliebtesten österreichischen Filmschauspieler. Im Fernsehen wurde Holt in Serien wie „Ich heirate eine Familie“ und „Der Leihopa“ bekannt. Der am 22. November 1909 in Wien als Johann Hödl geborene Bühnen- und Filmstar debütierte 1930 am deutschen Volkstheater in Wien. Danach war er am Renaissance-Theater in Berlin, am Theater an der Wien, am Burgtheater und am Theater in der Josefstadt engagiert. Zuletzt trat Holt 1997 am Schönbrunner Schlosstheater in der Rolle des Feldmarschalls Radetzky in Fritz Kreislers Singspiel „Sissi“ auf. Da hat er bestimmt den jungen Kollegen den Marsch geblasen.

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