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unterm strich

Noch ein Stockhausen? In Italien befindet sich Dario Fo mit Corriere della Sera im Streit. Die Mailänder Tageszeitung hatte nach den Anschlägen in den USA eine angebliche Stellungnahme des Literaturnobelpreisträgers zitiert, in der er gegen die internationale Spekulation wettert. „Die großen Spekulanten plantschen in einer Wirtschaft, die jedes Jahr dutzende Millionen Menschen durch Armut tötet: Was sind da 20.000 Tote in New York?“, war Fo widergegeben worden.

Gesagt hat er diesen Satz offenbar schon. Denn nun wirft der Schriftsteller der Zeitung vor, dass seine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen worden sei. Corriere della Sera wies gestern noch einmal jeden Vorwurf zurück: Fo sollte zugeben, eine falsche Wortwahl getroffen zu haben. Am Dienstag hatte Fo sogar ein ganzseitiges Inserat in der römischen La Repubblica gekauft, um seinem Ärger Luft zu machen.

Ärger auch in Kanada: Dort ist eine Ausstellung im Museum von Hull auf unbestimmte Zeit verschoben worden, in der arabisch-kanadische Künstler sich mit Problemen von Migration und Identität beschäftigen. Nun vermuten die Beteiligten, darunter Rawi Hage, Jayce Salloum und Laura Marks, in einer Stellungnahme, dass die Entscheidung dem wachsenden Ressentiment gegenüber arabischer Kultur Vorschub leistet.

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