unterm strich:
Hochhausfans, aufgepasst! Wenige Tage nachdem Terroristen die Türme des New Yorker World Trade Centers zum Einsturz brachten, haben sich Städteplaner in Peking zum Bau von Zwillingstürmen entschlossen. Wie die Zeitung Economic Daily berichtete, will die chinesische Hauptstadt die Besucher der Olympischen Spiele im Jahre 2008 mit einem 500 Meter hohen, zweitürmigen „International Trade Centre“ begrüßen. Ursprünglich hätte im Olympiapark nur ein Hochhausturm errichtet werden sollen, auch der allerdings einen halben Kilometer hoch. „Diese beiden Türme werden Land und Nation zur Ehre gereichen“, feierte Jiang Wei vom Städtischen Institut für Architektonisches Design in Peking den jüngsten Entschluss. Ein Turm hätte sehr einsam gewirkt, das neue symmetrische Konzept füge sich besser in das Erscheinungsbild der Stadt, so sein Erklärungsversuch.
Das sehen Architekturexperten allerdings anders. „Die Idee ist einfach schlecht“, meint Peng Peigen, Professor für Architektur an der Qinghua-Universität. Für ihn zerstören Zwillingstürme in Pekings Hauptachse das Panorama eher, als dass sie es verschönerten. Vor allem fürchtet Peng um den Blick auf die „Verbotene Stadt“ – für ihn das eigentliche Wahrzeichen der Metropole.
Offenkundig hat die Baubehörde von Peking jedoch eigene Vorstellungen von dem, was gefällt. Erst in diesem Jahr hat sie der US-amerikanischen Firma „Johnson Fain Partners“ den Auftrag zur Entwicklung eines Baukomplexes mit insgesamt 55 Wolkenkratzern erteilt. Bereits jetzt besitzt China vier Gebäude, die zu den höchsten der Welt zählen. Auch Wang Mingxian, Herausgeber des Magazins Architect, ärgert sich über die Hochhausmanie: „Die Tatsache, dass man alles daransetzt, in China das höchste Haus der Welt zu bauen, zeigt, dass unsere staatlichen Architekturexperten nicht verstanden haben, wohin die Entwicklung der Baukunst im 21. Jahrhundert geht.“ Vielmehr sei die Zeit der unwirtschaftlichen Wolkenkratzer mit ihrem enormen Energieverbrauch endgültig vorbei, so Wang.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert für die Bayreuther Festspiele mehr Geld aus dem Bundeshaushalt 2002. Deshalb erinnerte der Bayreuther CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk gestern noch einmal Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) an dessen Zusage, sich um eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung durch Bund und Freistaat Bayern zu bemühen. Die rot-grüne Bundesregierung hatte die Zuschüsse für die Richard-Wagner-Festspiele auf das Niveau von 1999 eingefroren.
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