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unterm strich

Das Gejammere der deutschen Filmbranche über ihre mangelnde Präsenz auf den Festivals von Cannes und Venedig gehört inzwischen fast schon zum Lokalkolorit. Einerseits gab es häufig auch keine Filme, die man guten Gewissens in die internationale Konkurrenz hätte schicken können, andererseits drängte sich immer wieder der Eindruck auf, dass der Wahrnehmungshorizont der ausländischen Auswahljurys irgendwo zwischen dem Neuen Deutschen Film und dem späten Wenders eingerastet war. Dass es mit den Kontakten zwischen dem Festival von Cannes und der hiesigen Produktionslandschaft nicht zum Besten bestellt ist, hat der neue künstlerische Leiter an der Croisette, Thierry Frémaux, bereits bei seinem sommerlichen Deutschlandbesuch erkannt. Da gab er bekannt, die Beziehungen seines Festivals zu Deutschland zu intensivieren. Statt sich wie in den letzten Jahren auf die Dienste einer altgedienten Mitarbeiterin zu verlassen, die in Frankreich lebt und von den Bewegungen der deutschen Branche nicht allzu viel mitbekommt, ernannte Frémaux eine neue nationale Korrespondentin für Deutschland. Die Journalistin Christiane Peitz wird in Zukunft mögliche deutsche Cannes-Kandidaten vorschlagen und ständigen Kontakt mit Frémaux halten. Christiane Peitz ist seit zwei Jahren stellvertretende Ressortleiterin in der Kulturredaktion des Tagesspiegel. Zuvor war sie Kulturredakteurin bei der taz und arbeitete als freie Filmjournalistin unter anderem für Die Zeit.

Aus der Seele, in den Sinn: Der Intendant des ORB, Hansjürgen Rosenbauer, hat sich im Zusammenhang mit der Fernsehberichterstattung über die Terroranschläge gegen ein Übermaß an Sondersendungen ausgesprochen: „Zu viele Sendungen führen zu einer Abstumpfung“, sagte er dem Berliner Fernsehsender XXP. So kann man das sehen, auch wenn man noch anmerken sollte, dass zu viele Sondersendungen einfach überflüssig sind, ihr Informationsgehalt gen null tendiert. (Ganz großartig gerade die Cybersoldaten, die seit einigen Tagen auf Sat.1 vorgestellt werden und die Überlegenheit der US-Army dokumentieren sollen: Fehlt nur noch der Soldatenroboter – dann ließen sich alle Probleme lösen, dann werden Kriege immer sicherer.)

Weiter meinte Rosenbauer, die Ostdeutschen hätten auf die Anschläge anders reagiert als Westdeutsche. „Viele derjenigen, die beim Sender anriefen, meinten, das geschähe den Amerikanern mal ganz recht.“ Selbstverständlich vergaß Rosenbauer nicht zu erwähnen, dass Anrufer immer nur eine Minderheit repräsentieren würden.

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