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unterm strich

Der Münchner Historiker Michael Wolffsohn hat in der Debatte zum Terrorismus antisemitische Tendenzen kritisiert. Seine Beispiele sind: Jürgen Habermas und Günter Grass. Beide seien weder subjektiv noch objektiv Antisemiten, sagte Wolffsohn im Gespräch mit dpa. „Sie betreiben aber deren Handwerk, weil sie am Negativklischee der Juden stricken und die Heilige Schrift, also die Basis jüdischer Ethik, diskriminieren.“ Wolffsohn bezieht sich auf die hierzulande kritisierte „alttestamentarische“ Forderung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Dieses Prinzip bedeute historisch-zeitbezogen im Altertum als auch gegenwärtig nichts anderes als die Verhältnismäßigkeit von Verbrechen und Strafe. Es sei eben nicht „Rache“ als „totale Vergeltung“, sondern angemessene „flexible Reaktion“, da nach diesem Prinzip keine Strafe härter als die Untat sein dürfe. Zugleich werde momentan Fundamentalkritik an den USA, über die USA an Israel und letztlich an „den Juden“ geübt, sagte der Historiker. Vereinfacht werde so argumentiert: Die USA seien für ihre proisraelische Haltung bestraft worden. Im Klartext hieße dies: „Eigentlich sind ‚die Juden schuld‘ oder ‚die Juden sind unser Unglück‘.“

Die wachsende Zahl der Anglizismen ist nach Ansicht der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung keine Bedrohung für die deutsche Sprache. Alarmierend sei jedoch, dass in einigen Bereichen der Gesellschaft inzwischen nur noch Englisch gesprochen werde, sagte der Freiburger Literaturprofessor Uwe Pörksen am Samstag auf der Herbsttagung der Akademie in Darmstadt. Als Beispiele nannte er die Naturwissenschaften und die Wirtschaft. Die deutsche Sprache verliere damit ihren Universalanspruch.

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