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Theater, die Erste: Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zeigt sich als Spielverderber. Er hat sich gegen ein Theaterprojekt im früheren Plenarsaal des Bundestages in Bonn ausgesprochen. Begründung des Bundestags: Durch den speziellen Programmablauf des Projekts würde das Ansehen und die Würde des Deutschen Bundestages beeinträchtigt. Über 600 Mitwirkende sollten während des Bonner Festivals „Theater der Welt 2002“ im Juni eine Bundestagssitzung aus Berlin zeitgleich im ehemaligen Bonner Plenarsaal nachspielen. Ob das Projekt auf besonderen Widerstand gestoßen ist, weil Laiendarsteller die Debatte führen sollten, ist nicht bekannt. Thierse stützt sich mit seinem Einspruch auf Vereinbarungen mit der Stadt Bonn, hieß es in der Mitteilung des Bundestags weiter.

Theater, die Zweite: Neue Pläne hat Jürgen Flimm, Professor für Regie, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, „Ring“-Regisseur in Bayreuth und Schauspielchef der Salzburger Festspiele. „Ich habe nicht vor, aus Salzburg etwas ganz Neues zu machen. An die Erfolge meines Vorgängers Frank Baumbauer kann ich nur anknüpfen. Aber ich möchte die Festspiele etwas jünger machen und Tanztheater fest ins Programm aufnehmen“, sagte Flimm der dpa. Ob er mit Claus Peymann und Andrea Breth Neues zu bieten hat, sei dahingestellt. Vor allem setzt Flimm auf die Tanztheaterproduktion „The day I go to the body“, die Joachim Schlömer inszenieren soll, und auf das Young Directors Project, einen Wettbewerb für junge europäische Theaterregisseure. Nächstes Jahr will der Festspielleiter Johann Kresnik nach Salzburg holen, 2004 denkt er an die Choreografin Sasha Waltz. Beim Schauspiel bleibt es also hauptsächlich beim konventionellen Literaturtheater.

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