unterm strich:
Heavy Metal-Fans, ihr müßt jetzt ganz tapfer sein: Die Gruppe Megadeth, eine der erfolgreichsten Hardrock-Bands der letzten Jahre, gibt es nicht mehr. Die Auflösung der Band, die jetzt offiziell bekannt gegeben wurde, geht in letzter Konsequenz auf eine Handverletzung zurück, die sich der Sänger und Gitarrist Dave Mustaine im Januar zugezogen hatte und die ihm das weitere Spielen seines Instruments verunmöglicht haben soll. Seine Bandkollegen David Ellefson, der Bassist sowie der Gitarrist Al Pitrelli und Jimmy DeGrasso, der Mann am Schlagzeug, haben daraufhin den Bandrat einberufen und offenbar entschieden, nicht ohne ihren Vordermann weiterzumachen. Immerhin war Dave Mustaine fast 20 Jahre der Kopf von Megadeth gewesen, nachdem er zuvor bei der Band Metallica herausgeflogen war. In dieser Zeit veröffentlichte die Band 13 Alben und wechselte auch mehrmals das Personal: Vier Schlagzeuger und drei Gitarristen hat Dave Mustaine mithin verschlissen.
Ein weiterer Neubeginn dagegen in Afghanistan: Nachdem im Februar in Kabul erstmals wieder öffentliche Kinofilme gezeigt wurden, nachdem die Taliban dergleichen jahrelang untersagt hatten (die taz berichtete), ist am Hindukusch ein weiterer Sprung nach vorne zu verzeichnen. In Masar-i Scharif soll eben erst wieder der erste afghanische Film uraufgeführt worden sein, der nach dem Sturz der Taliban entsanden ist. Gedreht hat ihn der Regisseur Siddiq Obadi, allerdings im benachbarten Usbekistan. 1998 hatte er die Stadt verlassen, als die Taliban einmarschiert waren, nun ist er wieder zurückgekehrt, seinen neuesten Film im Gepäck.
Die Premiere fand in einem sparsam eingerichteten Auditorium der Universität von Masar-i Scharif statt und wurde von unterschiedlichen Reaktionen begleitet, berichtete die Korrespondentin der BBC, doch am Ende habe es einhelligen Applaus für den Regisseur gegeben.
Vor allem die Szenen von Kamelkämpfen und anderen sportlichen Wettbewerben, mit galoppierenden Pferden und turbanbewehrten Reitern, seien auf viel Zuspruch gestoßen. Ganz im Sinne des Regisseurs: Mit seinem Film wolle er die friedliche Seite afghanischer Kultur zeigen, betonte Siddiq Obadi, der sich von der neuen staatlichen Kulturbürokratie des Landes einen Beitrag zur nationalen Filmförderung erhofft. Populär beim Publikum sind in Afghanistan vor allem die Kassenschlager aus indischer Produktion sowie importierte Hollywood-Filme, die auch auf Video zirkulieren. Da dürfte es die einheimische Konkurrenz schwer haben.
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