unterm strich:
Das Berliner Filmmuseum kauft den Nachlass der Filmschauspielerin Hildegard Knef. Im Museum landen rund 20 Kostüme und Bühnen-Outfits, darunter der Originalbademantel aus dem Lieblingsfilm der Diva „Film ohne Titel“ aus dem Jahr 1947, berichtet Bild. Außerdem erhält das Filmmuseum die private Korrespondenz unter anderem mit Marlene Dietrich, alte Schulzeugnisse, Auszeichnungen vom Bambi bis zum Bundesverdienstkreuz sowie viele Fotos. Finanziert wird der Ankauf über Lottomittel, heißt es in dem Blatt. Die Kosten wurden mit 250.000 Euro angegeben. Der Leiter der Museumssammlung, Werner Sudendorf, äußerte sich erfreut über den Erwerb. Nur Drehbücher und Verträge gebe es nicht mehr. Er fügte hinzu: „Wir werden 2003 wohl eine große Weihnachtsausstellung präsentieren.“
Auch Schönheit ist politisch. Aus Protest gegen die von einem islamischen Gericht angeordnete Steinigung der 31-jährigen Nigerianerin Amina Lawal hat das spanische Parlament zum Boykott der anstehenden Wahl der „Miss World“ in dem westafrikanischen Land aufgerufen. Der Ausschuss für Frauenrechte appellierte am Dienstag in Madrid vor allem an die spanische Kandidatin Lola Alcocer, sich die Teilnehmerinnen aus anderen Ländern zum Vorbild zu nehmen und dem Wettbewerb fernzubleiben. In Nigeria würden Frauen wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt. Am Dienstag beschloss auch die Kandidatin aus Dänemark, sich dem Boykott ihrer Kolleginnen aus Frankreich, Belgien und der Schweiz anzuschließen. Die Schönheitskönigin von Sevilla, offensichtlich wirklich so dumm, wie es schönen Frauen immer angedichtet wird, will trotzdem an der Miss-World-Wahl am 30. November teilnehmen.
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