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taz-Kolumnist Jürgen Schimanek (siehe oben) bringt wieder einmal die Gelsenkirchener Kommunalpolitik zum Tanzen. Der frühere Oberbürgermeisterkandidat löste eine Welle der Betroffenheit aus, weil er unlängst ein Transparent am Gelsenkirchener Kulturtreff „Flora“ angebracht hatte. „Beck muss weg sagt Schimanek“, hieß es auf dem Banner. Schimanek forderte die Ablösung des städtischen Kulturdezernenten Manfred Beck (Grüne), der nicht „in die Kulturrolle“ passe. Ein Kulturdezernent solle „komponieren, ein Bild malen und ein Gedicht schreiben können“, so Schimanek. Als Reaktion auf die Aktion habe er über 200 – meist zustimmende – Telefonanrufe bekommen.
Laut Berichten der Lokalpresse hat Beck das Original abhängen lassen, um es in seinem Büro aufzuhängen. Im taz-Gespräch bot Schimanek dem Kulturoffiziellen an, „ihm in der kommenden Woche beizubringen, wie man ein Bild malt“.
Wie er ein Theaterstück zu schreiben hätte, könnte ihm Elfriede Jelinek beibringen. Sie hat für die Mülheimer Literaturtage „Wort.Wahl“ einen Text geliefert, dessen Montage-Inszenierung von und mit Ernst M. Binder am Sonntag in der Stadthalle Premiere hat: In „Wolke Drei“ trifft der jugendliche Globalisierungsgegner auf den Alten Mann. Der Ort der Begegnung ist Irgendwo, die Zeit hat keine Zukunft mehr, die Handlung ist beliebig. Da gilt es nun, einen Turm aus Büchern als Zeichen in eine sinnentleerte Landschaft zu stellen.
Das Kölner Arkadas-Theater zeigt während der Literaturtage eine Inszenierung in türkischer Sprache. Am Freitag im Ringlokschuppen 40 Yil Almanya - von Yüksel Pazarkaya: Vor etwa vierzig Jahren kamen sie nach Deutschland, um zu arbeiten. Nun stehen Sie beide allein und einsam da. Das ist ihre Geschichte. Die Frau hatte in jungen Jahren eine unglückliche Ehe die mit der Scheidung endete. Der Mann folgte dem Ruf aus Deutschland als einer der ersten und ließ später Frau und Kinder nachkommen. Zuerst verlor er seine Arbeit, dann seine Frau. Allein sein hatte Schockwirkung auf ihn. Doch das Leben ging weiter und hatte mit beiden noch etwas vor. Im Anschluss an das Stück findet eine Diskussion zum Thema „Türkisches Theater in Deutschland“ statt, mit einem Referat von Yüksel Pazarkaya.