piwik no script img

überm strich

Eines finden ja fast alle super an Europa: Reisen ohne Visumsstress und ohne Schlangen an den Grenzübergängen. Dazu passt, dass die Politik nun pünktlich zur Europawahl wieder über kostenlose Interrail-Tickets für 18-Jährige diskutiert. Doch eine Umfrage zeigt, dass junge Menschen viel lieber ganz weit wegwollen. Zum „Work and Travel“, immer noch beliebt bei Schulabgänger*innen, brechen sie laut Onlineplattform auslandjobs.net am liebsten nach Australien, Neuseeland oder Kanada auf, gefolgt von den USA, Argentinien, Chile Japan und anderen asiatischen Ländern. In einem europäischen Land können sich das hingegen nur 173 von 3.021 der Befragten vorstellen.

Aber aus Europa erst mal wegzukommen kann anstrengend werden. Bei den Airlines beschwerten sich im vergangenen Sommer in Deutschland rekordverdächtig viele Flugreisende. 61 Prozent häufiger als im Vorjahr protestierten sie wegen Verspätungen und Ausfällen. Das geht aus einer kleinen Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor.

Dazu passt eine Umfrage von AirHelp, laut eigenen Angaben Spezialist für Passagierrechte. Demnach liegen acht der zehn schlechtesten Großflughäfen in Europa. Sie glänzen vor allem durch Verspätungen und mangelhafte Infrastruktur. Das Schlusslicht bildet Lissabon-Portela, auf Platz eins steht Hamad International in Katar. Vielleicht doch ein Grund mehr für Interrail?

Unterdessen haben sich in Rom abseits der Öffentlichkeit zwei besondere Gesinnungsbrüder zum Plausch getroffen. Der brasilianische Außenminister Ernesto Araújo, Mitglied der rechten Bolsonaro-Regierung, traf sich am Montag mit dem italienischen Innenminister und Chef der rechten Lega, Matteo Salvini. Die unheilvolle Botschaft der beiden: „Wir sind bereit für den entscheidenden Kampf.“ Das kann nichts Gutes verheißen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen