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Archiv-Artikel

thomas beckmann in drei daten

Von LÖW

Winter 1993: In der Düsseldorfer Altstadt erfrieren zwei obdachlose Frauen. Der Cellist Thomas Beckmann, der ein paar Straßen weiter im ehemaligen Haus von Clara und Robert Schumann wohnt, ruft dazu auf, für Schlafsäcke und Isomatten zu spenden.

1996: Beckmann weitet seine Aktion aus. Er nennt das Projekt „Gemeinsam gegen Kälte“ und organisiert eine Benefiztournee in über 20 deutschen Großstädten. Er gewinnt Unterstützung in Politik, Medien und Wirtschaft. Weil Werbefirmen ihm Freiaushänge gewähren, ist der Solocellist als Schattenriss Anfang 1997 bundesweit auf Plakaten zu sehen. In den folgenden Jahren gehen er und seine Frau, die Pianistin Kayoko Matsushita, regelmäßig auf Tournee für Obdachlose.

April 2005: Beckmann gibt in 23 Großstädten Benefizkonzerte. Seine Frau ist nicht dabei, die Japanerin ist schwer krank und wird seit Monaten in Tokio behandelt. Seit Beginn von „Gemeinsam gegen Kälte“ sind eine Million Euro zusammengekommen. Im Düsseldorfer Organisationsbüro – es liegt über einem Laden für Hundeaccessoires – arbeiten bis zu sechs Mitarbeiter. LÖW FOTO: LIS SCHENK