taz.de, das Geld und unsere LeserInnen: „Journalismus braucht euch”

Bewiesen: LeserInnen zahlen freiwillig für taz.de – wenn Sie gute Texte bekommen.

Das Glitzern in unseren Augen glich dem des Schmucks auf dem Bild ... ein Erbe! Für taz.zahl ich! Bild: reuters

Kurz schien es so, als kämen wir mit unsere Initiative taz.zahl ich in den Genuss einer Erbschaft. Im Postfach ging folgende Nachricht ein: „Lieber Geliebter, Ich habe Ihre Daten nach einer umfangreichen Online-Suche für eine zuverlässige Person gefunden. Ich bin 62 Jahre alt, sterbende Frau, und habe beschlossen, mein Erbe an Sie zu spenden für wohltätige Ziele.” Tragisch, aber irgendwie auch gut, allerdings hörten wir vom Erbe und der Erblasserin danach nie wieder.

Trotz ausgebliebener Erbschaft – wir hoffen, dass „die Frau” sich doch wieder erholt hat, oder die „Online-Suche” einen würdigeren Erben ergab – kann von finanziellen Einbußen in diesem Monat keine Rede sein. Zahlreiche taz.zahl ich-Abos liefen in unsere Datenbank ein. Die Registrierungskommentare zeigten, dass es besonders unsere Griechenlandberichterstattung war, die viele UnterstützerInnen dazu bewogen hatte, regelmäßig, im Abo, für die Inhalte auf taz.de zu bezahlen.

„Eine deutsche Zeitung, die unabhängig über Griechenland schreibt und nicht das Klischee vom faulen Griechen unterstützt”, lobte eine Leserin. Ein anderer teilte uns mit: „Besonders beim aktuellen Thema Griechenland hat mich überzeugt, dass eine kritisch-unabhängige, der Menschlichkeit verpflichtete Presse unterstützenswert ist.” Und andere bekundeten einfach „ganz viel Liebe für diesen Journalismus”.

Die Klickzahlen der einzelnen Artikel bestätigten uns letztendlich, „dass die UserInnen vor allem Einordnung, aber auch aktuelle Nachrichten suchen, also genau die Mischung, die wir auf taz.de bieten”, so Rieke Havertz, Ressortleiterin von taz.de. Die ersten Plätzen der Hitliste blieben in den letzten Tagen besonders Artikeln zur Griechenlandberichterstattung vorbehalten.

Meist gelesen und meist kommentiert war der Faktencheck „Rotzfrech gelogen”, der Aussagen der EU und Griechenlands in den Verhandlungen auf Wahrheitsgehalt überprüfte. Nahe gefolgt von: „Griechen-Bashing in Schlagzeilen” und „Ochi, ein Triumph für Syriza”. Prompt belohnte uns die taz-Leserschaft sogar mit einem Jubiläum. Der 4.000ste Unterstützer traf mit seiner Motivation den Nagel auf den Kopf. Seine Nachricht an uns lautete: „Ihr seid klasse, der Journalismus braucht euch.” Wir geben das mal genau so an unsere LeserInnen zurück – und dazu ein dickes Dankeschön!

STEFANIE BAUMEISTER ist als Sitemanagerin von taz.de die Verantwortliche unsere Projekts taz.zahl ich.