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Was ist „modern“? Der beste Begriff, um heut zu Tage jedes politische Vorhaben mehrheitsfähig zu machen, ohne nach Sinn und Folgen fragen zu müssen. Wo einmal die kontroverse Diskussion das politische Leben prägte, im Parlament wie in der Öffentlichkeit, steht heute der Konsens, zumindest wenn es um Themen von Bedeutung geht. So werden die Mitglieder der politischen Klasse von Gestaltern der Macht zu – bestenfalls – Verwaltern der Macht. Die politische Korrespondentin der taz, Bettina Gaus, hat jetzt ihre Analysen in ein Buch gepackt: „Die scheinheilige Republik. Das Ende der Streitkultur“. DVA, München 2000, 184 Seiten, 34 Mark. „Was geht eigentlich“, fragt sie, „in einer Gesellschaft vor, die abfällige Sprachschöpfungen wie ‚Gutmenschentum‘ und ,Gerechtigkeitsapostel‘ hervorgebracht hat?“ Was folgt, ist eine schonungslose Bestandsaufnahme der politischen Kultur in Deutschland.

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