: taz-Extrablatt mit Martin Mosebach
Ein Mann, eine Frau, Ferien in Jeizinen. Er muss drei Zeitungsartikel verfassen, sie ist genervt und flucht über Wespen. Der Mann sagt: „Wenn ich für eine Zeitung schreiben soll, darf ich keine Zeitung lesen. Wenn ich eine Zeitung lese, beginne ich mir den Kopf zu zerbrechen.“ Die Frau sagt: „Ich sehe vor allem, dass wir am Ende der Welt sind, und nicht einmal eine Zeitung kriegt man in Jeizinen.“
Der Schriftsteller Martin Mosebach (53) hat für die taz-Initiative „Erlesenes erhalten“ die Kurzgeschichte „Wozu braucht man eine Zeitung?“ geschrieben. Bislang sind von ihm sechs Romane erschienen (u. a. „Westend“, „Die Türkin“ und „Der Nebelfürst“), er hat mehrere Erzähl- und Lyrikbände vorgelegt. Mosebach wurde ausgezeichnet mit dem Heinrich-Kleist-Preis und dem Spycher-Preis. EXTRABLATT