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Archiv-Artikel

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Allenfalls mit einer Star Wars-Episode hätte sich Regisseur Thomas Vinterberg wohl weiter entfernen können vom selbst verordneten Form-Purismus des Dogma 95, für das sein Film Das Fest beispielhaft wurde: It‘s All About Love kommt so – im besten Sinne – künstlich daher wie eine Hollywood-Produktion, ist aber gar keine. Vielmehr stammte das Geld aus Europa, und vielleicht erklärt das ja teilweise, warum der nicht nur in den Hauptrollen (Claire Danes, Joaquin Phoenix) exzellent besetzte und handwerklich mehr als solide Streifen eher beiläufig in den hiesigen Kinos gestartet wird. Auch wenn sich das Endzeit-Gentechnik-Verschwörungsthriller-Drama an seiner inhaltlichen Unentschiedenheit und gelegentlichem philosophischen Ballast zu überheben droht: durchaus sehenswert.

Nach X-Men und Spider-Man wird mit Daredevil der nächste „beschädigte“ Held aus der Marvel-Schmiede zum Leinwandleben erweckt. Ben Affleck spielt den durch Radioaktivität erblindeten Arbeiterklassen-Waisen Matt Murdock. Der kämpft tagsüber in New York als Rechtsanwalt für die Unterdrückten und Schwachen, nachts setzt er als Daredevil, wie der Film-Batman in Latex gekleidet, den Kampf mit übersinnlichen Fähigkeiten und anderen Mitteln fort. Seine beiden Hauptfeinde: der skrupellose Verbrecherkönig Kingpin (Michael Clarke Duncan) und der irre Profikiller Bullseye (Colin Farrell). Die Umsetzung bewegt sich zwischen Trash und der Darstellung auch feiner psychologischer Zwischentöne, darin dem Comic sehr nah.