: sprache des kriegers
Liebe ist Töten
Im „Lexikon des Bundessoldatendeutsch“, herausgegeben 1978, ist ungefähr jedes vierte Wort sexuell durchtränkt. Für den Penis gibt es ungezählte stolzgeschwellte Begriffe, mit dem man Feinde erschlagen kann: „Ast“, „Amüsierknüppel“, „Hammer“, „Prügel“, „Rammelbolzen“, „Rohr“ und „Schießeisen“. Präservative heißen „Rohrschoner“, „Stoßdämpfer“ und „Ballermann“. Flirt wird zum „Kampfgespräch“ oder „Nahkampf“. Wenn einer „rostig“ ist, dann will er „einen rostigen Schuss aus dem Lauf jagen“ oder ein „abschussreifes“ Mädchen „abknallen“.
Im Wörterbuch der DDR-Soldatensprache, „Der wahre E“, herausgegeben im Jahre 2000, sieht es kaum besser aus.
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