specht der woche: Ausgerummelt
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“
Das ist eine Bude mit Büchsen und so ein Ding, wo man Nägel reinhämmern kann. Davor sieht man Kinder, die auf den Rummel gehen.
Als kleines Kind bin ich da oft hingegangen und am liebsten Autoscooter gefahren. Bis dann der Typ dort irgendwann meinte: „Ne, du bist jetzt zu groß.“ Große Sachen mochte ich weniger, Achterbahnen und so.
Bei den Neuköllner Maientagen im Volkspark Hasenheide gab es auch immer einen Rummel. Samstagabend habe immer das Feuerwerk gehört. Den gibt es nicht mehr, weil durch den Rummel der Rasen kaputtgeht.
Wenn es den Rummel wieder irgendwo in der Nähe gäbe, würde ich hingehen und mal gucken. Aber so schön wie früher ist es heute nicht mehr.
Und alles ist so teuer. Damals habe ich für den Autoscooter noch 15 Pfennig bezahlt. Für die Schausteller ist das auch blöd, denn die finden kaum noch einen Platz. Heute wird alles mit Häusern zugebaut.
Protokoll: Franziska Mayr
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