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„PDS muss regieren“

taz: Die PDS hat beschlossen, sich stärker als Oppositionskraft zu profilieren. Was heißt das für Rot-Rot in Berlin?

Andreas Matthae: Ich bin mir sicher, dass die Führungsspitze der Berliner PDS in Senat, Fraktion und Landesverband sehr wohl weiß, dass sie weiter regieren muss. Aber die Frage ist, ob es in der Berliner PDS dagegen eine Bewegung gibt.

Was befürchten Sie?

Bei dem eindeutigen Ergebnis, mit dem Frau Zimmer als Parteichefin bestätigt worden ist, befürchte ich, dass diejenigen in der Berliner PDS, die ihre Position teilen, jetzt Druck auf ihre Führung machen. Das könnte zum Problem werden. Opposition und Regierung, das geht eben nicht gleichzeitig. Wir Sozialdemokraten haben bei der großen Koalition gesehen, dass das zum Stillstand führt.

Auch PDS-Chef Liebich ist nach dem Bundestagswahl-Debakel klar, dass sich die Partei in der Regierung stärker profilieren muss. Steht mehr Krach an?

Das will ich erst mal nicht unterstellen. Aber die PDS hat natürlich das Problem, dass sie mit einer Partei koaliert, die im gleichen Teich fischt, und dass die Abgrenzung schwierig ist. Ich kann Herrn Liebich nur einen Rat geben: Die Koalition kann nur gemeinsam Erfolg haben.

INTERVIEW: SABINE AM ORDE

Andreas Matthae ist stellvertretender Landesvorsitzender der Berliner SPD

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