spaß am saufen: britische kampftrinker machen weiter :
Ein Jahr nach Abschaffung der Sperrstunde in den Pubs hat eine lebensfremde britische Ministerin eine frustrierte Bilanz gezogen. Die Hoffnungen auf ein entspannteres Verhältnis zu alkoholischen Getränken hätten sich nicht erfüllt, erklärte die Ministerin für besondere Aufgaben, Hazel Blears. In der Sunday Times wird sie mit der Einschätzung zitiert, dass die Briten weit entfernt seien von der Trinkkultur auf dem europäischen Kontinent, wo man sich – nach ihrer Auffassung – beim Ausgehen auch mal mit einem Glas Wein zufrieden gebe. „Vielleicht ist es unsere angelsächsische Mentalität“, erklärte die Labour-Politikerin. „Wir haben wirklich Spaß daran, uns zu betrinken.“ Ende 2005 trat in Großbritannien ein Gesetz in Kraft, das die Sperrstunden um 23 Uhr abschaffte. Der Gesetzgeber erhoffte sich davon, das für zahlreiche Schlägereien vor den Pubs verantwortlich gemachte Stoß- und Kampftrinken („Binge Drinking“) kurz vor Ende des Ausschanks zu stoppen. Offenbar haben die Briten nicht kapiert, dass Kneipenschlägereien auch auf dem Kontinent etwas völlig Normales sind.