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Wer sich alternde, die wasserstoffblonden Haare auf Dauerrebellion gebürstete Rockstars ansehen mag, geht heute Abend nebst Regenschirm und Plastikponcho in den Stadtpark zu Billy Idol, Jugenderinnerungen frönen. Laut jüngeren Interviews schreit Billy, inzwischen 52, gern unschuldige Gegenstände an, ließ sich in den 80ern auch mal beim „Dancing with myself“ am Mobiliar seiner Plattenfirma aus, weil sie „Rebel Yell“ nicht im Büro hatten. Anfang der 90er aber hört Idol mit den Drogenexzessen auf – und leitet damit so etwas wie einen Paradigmenwechsel ein, der schließlich in nicht geringem Maße mitschuldig war am Ende der synthiegetränkten Powerrockballade. Heute gibt der Mann mit der hochgezogenen Oberlippe seine gerade erschienene Best-of-Platte „Idolize yourself“ zum Besten. Und keine Angst: Im Nieselregenschauer fallen die Wehmutstränen gar nicht auf …Do, 17. 7., 19 Uhr, Freilichtbühne im Stadtpark, Saarlandstraße 71 In bester dekonstruktivistischer Manier tritt am Samstagabend im Störtebeker das Hamburger Duo Hunger an, um mit popreferenziellen Versatzstücken eine Art Konzept-Punk zu de-formieren. Dieses Vorhaben verfolgen die beiden mit variierenden Strategien schon seit über zehn Jahren. Instrumentiert wird das ganze derzeit mit Schlagzeug und billigen Synthies. Für „Hunger“ zählt kein Perfektionismus, dafür umso mehr etwas, das man intelligente Kombinatorik nennen könnte. Doch jeder Dilettant kann heutzutage Musik machen. Und wenn man hier vielleicht „Negativland“ zitieren darf: Das Material dafür liegt auf der Hand und es gilt nur noch zu fragmentieren. Anlass des Auftritts ist übrigens das Release der zweiten Ausgabe der Comic-Anthologie „Two fast colour“. Sa, 19. 7., 22 Uhr, Størtebeker, Bernhard-Nocht-Straße 16 KERSTIN SCHROEDINGER