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Archiv-Artikel

soundtrack

Nicht mehr ganz so sperrig, fast schon eingängig, kommen die experimentellen Kunstpunker von The Blood Brothers auf ihrem neuen Album „Young Machetes“ daher. Jordan Blilie und Johnny Whitney krakeelen zwar weiterhin um die Wette, was das Zeug hält, und auch sonst halten sich die Fünf aus den Vororten von Seattle bei der Auslotung der Grenzen zwischen Screamo, Post-Hardcore und Pop nicht zurück. Ab und an aber nimmt man sich nun in all dem vertrackten Chaos zurück und wartet mit bisweilen wunderschönen „poppigen“ Parts auf. Anstrengend wird es heute Abend im Knust aber trotz allem …

Interessant dürfte es auch am Freitag auf der Datscha-Party im Fundbureau werden. Da gibt es zu entdecken, wie ukrainischer „Karpaten-Ska“ klingt. Haydamaky aus Kiew verbinden traditionelle Tänze und Musik der Haidamaken – so nannte man die Bauern und Kosaken während des ukrainischen Bauernaufstandes gegen die Feudalherrschaft – mit Punk, Reggae, Ska und Dub. Live geht das Treffen von Hirtenflöte, Zimbel und Moderne natürlich turbulent zur Sache.

Spätestens seit dem dritten, von Chris Walla von „Death Cab For Cutie“ produzierten Album „Picaresque“ erfreut sich der euphorische Indie-Folk der Decemberists um den ehemaligen Creative-Writing-Studenten Colin Meloy auch hierzulande großer Beliebtheit. Mit „The Crane Wife“ haben die Fabulierkünstler nun ihre erste Major-Veröffentlichung. Inspiriert wurden sie diesmal von einem japanischen Märchen. Ein Konzeptalbum ist es trotzdem nicht, vielleicht auch, weil die Band mit der hohen Mitgliederfluktuation sich diesmal sogar zweieinhalb Monate Zeit gelassen und sich ausgetobt hat. Dabei verliert sie zuweilen ihre große Stärke aus den Augen: das kleine Lied.

Am Montagabend im Hafenklang-Exil liefern Uzi And Ari schließlich den zur Jahreszeit passenden Soundtrack. Melancholisch und ein wenig träge plätschern elektronische Beats zu dezentem Synthie, Klavier, Xylophon und Akustikgitarre und natürlich fühlen sich alle an „Sigur Ros“, „Mogwai“ oder „The Postal Service“ erinnert. Zum Einstieg gibt es Klangexperimente von den Hamburgern von Aosuke und als Nachschlag Indierock, Electro und HipHop mit Subdual und Nagel.

ROBERT MATTHIES

Blood Brothers: Do, 8. 2., 21 Uhr, Knust Haydamaky: Fr, 9. 2., 21 Uhr, Fundbureau Uzi And Ari: Mo, 12. 2., 22 Uhr, Hafenklang-Exil The Decemberists: Di, 13. .2., 21 Uhr, Knust