piwik no script img

kellers randspursonntag

Sonderfall

„Karriere mit links“

Das Drehbuch zu diesem Film schrieb David E. Kelley als junger Anwalt. Nach einem Berufswechsel bescherte er dem TV-Publikum Serien wie „Picket Fences“, „Ally McBeal“ oder „The Practice“. Das Erstlingswerk erscheint noch ein wenig ungelenk, was womöglich dem Koautor Bob Clark zuzuschreiben ist, der als Regisseur und Koproduzent das Sagen hatte. Aber hier finden sich ansatzweise bereits Motive aus Kelleys späteren Arbeiten. Wenn Judd Nelson als aufstrebender Verteidiger einen brillanten, aber geistig gestörten Professor (John Hurt) vertritt, der einen Mord als intelligenten Zeitvertreib betrachtet, erinnert dies an die Auftritte des mordlustigen Genies Joey Heric (John Larroquette) in „The Practice“. Und Ray Walston gibt bereits seine Paraderolle des kauzigen Richters zum Besten, wie er es ab 1992 in Kelleys „Picket Fences“ tun sollte. (Vox, 14.25 Uhr)

Extremfall

„Ein Riss in der Welt“

Wieder einmal können die Wissenschaftler die Finger nicht von der Atombombe lassen und sprengen im Bemühen, der Menschheit eine unerschöpfliche Energiequelle zu bescheren, einen Knacks in die Erdkruste. Der droht alsbald den Globus zu spalten, und wie behilft man sich? Man wirft gleich noch eine Bombe hinterher. Wenn das mal gut geht . . .

(16.15 Uhr, Kabel 1)

Ernstfall

„Subdown –

Verschollen in der Tiefe“

Offenbar haben James Camerons Mannen gestern noch etwas unerledigt gelassen, denn ProSieben schickt heute gleich ein zweites Team auf den Meeresgrund. Erst haben sich Wissenschaftler und Kommissköppe in der Wolle, finden dann aber in einem russischen U-Boot einen gemeinsamen Feind. Und dann passiert, was kürzlich erst durch die Nachrichten ging . . . Als Regisseur zeichnet Gregg Champion. Die unglaublich aufmerksame Fernsehillustrierte „Gong“ aber meldet, dieser Name sei das Pseudonym eines gewissen Alan Smithee. So wird’s wohl sein.

(20.15 Uhr, ProSieben)

Kriminalfall

„Polizeiruf 110: Bruderliebe“

Interessant ist ja eigentlich nur, wie es mit Sigi und Gabi weitergeht. Nebenbei werden wir darüber unterrichtet, dass Volpe nunmehr den Titel „Kreisstadt“ führen darf, woraus aber auch gleich wieder die tollsten Bredouillen entstehen: Auf einen Landvermesser wird geschossen, in einer vermeintlich stillgelegten Kiesgrube findet sich ein florierendes Etablissement, und es wird gekeilt und vermöbelt wie einst in den Saloons des Wilden Westens.

Ausgedacht haben sich das Ganze Dirk Salomon und Thomas Wesskamp, die sich in Gestalt der Herren Mühlbach und Eppmann auch als Nebendarsteller nützlich machen.

(20.15 Uhr, ARD)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen